Bombe

»Billigbombe aus dem Baumarkt« titelt der Spiegel einen Bericht über jüngste Erkenntnisse bezüglich des Kölner Anschlags. Und kann sich nicht verkneifen zu erwähnen, dass der Täter die Anleitung zum Bombenbau aus dem Internet gezogen hat. Verschwiegen wird mal wieder eine weitaus beunruhigendere Tatsache für die innere Sicherheit unseres Landes: derartige Anleitungen kann man auch in Bibliotheken finden! Oh ja! Und nicht nur diese! In der Stadtbücherei Wattenscheid konnte man sich viele, viele Jahre lang (und wie ich die Chefin und deren Drang nichts wegzuschmeißen kenne, noch heute) ein Buch über den Bau von Minispionage-Anlagen ausleihen. In einer öffentlichen Bibliothek! Warum das viel schlimmer ist, sollte doch jedem Politiker klar sein: in eine Bibliothek kann jeder Depp, fürs Internet braucht man eine rudimentäre Intelligenz oder ausreichend Geld.

»Bombe 20, es ist eine Fehlfunktion!«
»Ich hab aber wieder das Einsatzsignal bekommen!«
»Wir haben einen Notfall! Fahre sofort wieder zurück ins Bombendeck!«
»Oh, na gut! Aber das ist das letzte Mal!«

Da sich die positiv geladenen Atomkerne abstoßen, ist für eine Kernfusion eine äußerst große Bewegungsenergie notwendig. Hierzu muss das Tritium-Deuterim-Gemisch auf über 50 Millionen K erhitzt werden. Man baut daher als Zünder eine Atombombe in ein Gemisch der Wasserstoffisotope ein.
Die erste Wasserstoffbombe (1.11.1952; Eniwetok-Atoll im Pazifik) enthielt Deuterium und Tritium im molekularen Zustand, die durch Kühlung und Druck bis zur Zündung flüssig gehalten wurden. Heute verwendet man das feste Lithiumdeuterid 6LiD, das schalenförmig um eine als Zünder dienende Atombombe angeordnet wird.

Die Bombe war mal ein psychedelischer Faktor geworden. Man denke nur an Kubrick und an Carpenter (Dr. Strangelove bzw. Dark Star). Das Leben »im Schatten der Bombe« erhob Frieden zu einem geradezu absoluten Wert. Seit 1990, seit dem Kollabieren des »Ostblocks« scheint die Bombe nicht mehr zu existieren. Statt dessen existieren Globalisierung, Sozialfaschismus und fröhliches Kriegeführen durch ministrabel gewordene Radikalpazifisten.