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Deutsch ist ein furchtbares Wort. Es klingt gleichzeitig gequetscht, gestaucht und gematscht. »Autsch« ist onomatopoetisch sehr nahe, und »autsch« denke ich immer dann, wenn Deutsche einen Krampf im rechten Arm haben und »oi oi oi« brüllend - von der deutschen Polizei bewacht - unbehelligt durch die Straßen geleitet werden. Das nennt man dann nicht Massen-Spasmus und lässt leider auch nicht massenweise Notärzte kommen, um den armen Irren krampflösende Mittel zu geben, nein: man nennt das Demo, oder in Langform: eine angemeldete und genehmigte Demonstration von euphemistisch »Rechten« genannten Hohlbirnen.
Ich glaube, unter dieser Lautnähe zu »autsch« leiden die, die sich selber »ich bin stolz ein Deutscher zu sein« nennen, innerlich so sehr, dass sie ihre Nationalität nicht einfach mit einer solchen Selbstverständlichkeit (er)tragen können wie andere einen Pullover.
Ständig kippen sie von einem Extrem ins andere - machen Urlaub im Ausland, deutschen spanische Inseln mit Bier, Bratwurst, weissblau karierten Tischdecken und Humtata-Musik ein - jodeln von Toleranz und schotten sich gleichzeitig hermetisch von dem ganzen bösen Ausland ab.
Wohin staatlicher Nationalismus in Verbindung mit einem im Nachhinein nur als religiöse Äusserung deutbaren Sündenbock-Denken und einem nicht infrage gestellten männlich dominierten Hierarchie-Apparat führen kann, weiss dank 1933-1945 jeder. Blöderweise ist keine einzige Nation oder Gemeinschaft der Welt davor gefeit, den gleichen Fehler selbst zu begehen.
Dabei könnte man aus dem Beispiel der Deutschen richtig was lernen, statt immer nur die hirnlose Parolen schreienden Braunjacken zu sehen und diese hohlbirnigkeit zu bekichern - oder Angst zu schieben, dass diese Idioten durch den Missbrauch demokratischer Mittel wieder Macht genug in die Krallen kriegen, um die Demokratie erneut zu beseitigen und dann richtig mit allem aufräumen was nicht »deutsch« ist.
Das sind meine Assoziationen, wenn ich das Wort »deutsch« lese. Mich friert.
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