Die Tablette verschafft mir ein Glücksempfinden. Noch schöner wäre es den Bruder als Freund zu haben und sich mit der Schwägerin zu verstehen.

Beim letzten Entzug der Tablette, die nun wieder ansteht, flüchtete ich nach Herxheim in deren Obhut und schmiss bald darauf den Kochlöffel ärgerlich in die Spüle, was ihr unangenehm auffiel und ich konnte es nicht erklären da sie von meinem Tablettenentzug nichts wußten.

So handelte ich mir den Ruf ein, schwer berechenbar zu sein.

Ich stoße mich immer wieder an seinem patriarcharlichem Verhalten.
Er ist doch mein kleines Brüderchen.

Es ist höchste Zeit diese Tabletteneinnahme zu beenden, ich stehe morgens bärtig debil grinsend vor dem Spiegel und sehe aus wie einer von diesen saufenden Straßengestalten. Ich kann nicht glauben daß ich das bin.

Andererseits, wenn ich mich so wohler fühle.

Aber nein, das Glück, vernünftig zu leben, auch wenn es über weiteste Strecken unendlich öde ist, alleine, ist ungleich größer.

Man kann sich besser selbst ins Gesicht sehen.

Man kann spontaner verreisen, weil man sich seiner nicht so schämt.

Ich hoffe, ich habe sie nicht ganz vergrault.

Es wäre ein Glücksempfinden einen Menschen zu haben der sich körperlich um mich kümmert selbst wenn es nicht notwendig ist und ich mich noch alleine waschen kann. Die Berührung ist was mich glücklich macht. Ich hatte immer zu wenig Berührung.
Und die Berührung die ich bekam war anfallsweise und dann heftig erdrückend. So daß ich sie von mir wegstieß. Mutter. Diese wegstoßende Bewegung bei ihrer Umarmung hat sich bis ins erwachsene Alter erhalten, bis ich mich eines Tages verwundert fragte, weshalb eigentlich. Und Ihr verdanke ich die Aufklärung, »ich hab dich immer so ganz heftig geknuddelt, das du keine Luft mehr gekriegt hast«; »aus lauter Liebe«;