Hallo Leute,
soll ich mich jetzt freuen, dass ich mit meinem Mist nicht allein auf der Welt bin? Mir ist gar nicht danach zumute. Aber ich schreib Euch was über mich:
Angefangen hat alles im Herbst 1998. In Ausübung meiner Tätigkeit bekam ich im Dienstwagen Herzrasen, Schwindelgefühle, Schmerzen im linken Arm. Eine Untersuchung im Krankenhaus ergab keinen Befund. Also: Panikattacke. Ist schon schlimm genug, dass man denkt, jetzt geht es gleich mit Dir zu Ende. Hatte mich auch schon fast an diesen Zustand gewöhnt, als im November dann auch noch Zwangsgedanken hinzu kamen. Es kam der Gedanke, dass ich meine Frau und meinen Sohn abstechen müsse.
Ich war total von den Socken, hatte panische Angst dieses auch zu tun und konsultierte eine Woche später einen Psychiater mit den Worten: Wenn das nicht aufhört, sperren Sie mich bitte ein. Klapse oder sonst etwas.
Nach nunmehr 3 - jähriger Pein und 3 Aufenthalten in Psychosomatischen Kliniken (2 x Bad Bramstedt, 1 x Ginsterhof) sind wir dem Übel auf die Spur gekommen. Nicht verarbeitete negative Erlebnisse in der Kindheit, sowie etliche Konfliktsituationen in der Ehe (sexuelle Unlust seitens des Partners, einseitiges Streiten und vieles mehr) konnte ich hier in vielen Gesprächen aufarbeiten.
Jetzt schmeiße ich die Flinte ins Korn, sehe endlich ein, dass meine Ehe gescheitert ist und werde mit einem neuen Partner in einer anderen Umgebung, wahrscheinlich mit anfänglich vielen Tränen, ein neues Leben beginnen. Ich hoffe sehr, dadurch wieder mehr Lebensqualität und Spaß am Leben zu haben. Ich fühlte mich mein ganzes Leben lang nur für andere verantwortlich und lebte nach dem Motto: Sei immer ordentlich und bescheiden, ja das mag der Onkel leiden.
Alles dafür, dass es meinen lieben Mitmenschen gut ging. Aber wer steht nicht gern als »everybodys Darling« in der Welt. Jetzt übernehme ich die Verantwortung für mich und werde mich lösen. Mal sehen wie es weiter geht. Erging es jemandem ähnlich?
Gruß aus HH
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