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prediger, am 3.1. 2007 um 12:17:46 Uhr
Mussolini

Der Begriff Faschismus bezeichnet verschiedene sich ähnelnde politische Ideologien, die sich gegen liberale, sozialistische und kommunistische Weltanschauungen richten. Die faschistische Ideologie und die sie tragenden nationalistisch-kollektivistischen Bewegungen wurden von einem Konglomerat verschiedener Theorien getragen, die im 19. Jahrhundert entstanden und nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ihre praktische Wirkung entfalteten. Ein zentrales Element der faschistischen Ideologie ist der Autoritarismus. Er wird in verschiedener Weise gebraucht:

Die Bewegung („movimento“) oder auch die Schwarzhemden Benito Mussolinis (1919-1922) und derStildes daran anschließenden politischen Regimes (1922-1943/45) in Italien als Faschismus im engeren Sinne (vor allem in den 1920er und 1930er Jahren auch „Fascismus“ genannt).
Nach einer Interpretation durch Faschismusforscher wie Ernst Nolte (seit 1963) schließt der Begriff neben den anderen antidemokratischen, antiliberalen und antikommunistischen Ideologien als Vergleichskategorie auch den deutschen Nationalsozialismus und verschiedene kleinere Bewegungen im Europa der Zwischenkriegszeit mit ein. Jedoch wird in diesem Zusammenhang etwa nicht ohne Weiteres vomdeutschen Faschismusgesprochen -Faschismusdient hier allein als Begriff für eine bestimmte Art politischer Richtungen und Regime in der Zeit der Weltkriege (also zwischen 1918/19 und 1945).
Schon seit den frühen zwanziger Jahren wurde er von Sozialdemokraten und von Kommunisten weitgehend mit einem militanten Antikommunismus und dem sogenanntenSpätkapitalismusals extreme Ausprägung kapitalistischer Herrschaftsordnung gleichgesetzt.
In den sozialistischen Ländern des Ostblocks wurde er gleichbedeutend mit Nationalsozialismus verwendet. Der Begriff Nationalsozialismus wurde strikt vermieden, da das enthaltene WortSozialismuseine Nähe zum herrschenden Regime nahegelegt hätte. Dieser Sprachgebrauch ist auch heute noch bei linksradikalen Personen und Organisationen üblich, was zum Beispiel in der BezeichnungAutonome Antifazum Ausdruck kommt.
Abgeleitet ist der BegriffFaschismusvon fasces, Rutenbündel, die die antiken Liktoren als Symbol der Macht des Römischen Reiches dem römischen Machthaber (Konsul, Imperator, Statthalter) vorantrugen. Außerhalb des Antiken Roms wurde die Machtdemonstration verstärkt, indem die Liktoren nicht nur die fasces, also die Rutenbündel, sondern zusätzlich ein darin eingewickeltes Beil mit sich führten. Ein solches Rutenbündel mit Beil wird deshalb auch als Liktorenbündel (italienisch littorio) bezeichnet. In der Späten Neuzeit wurde das Bild von den fasces in der Französischen Revolution wieder aufgegriffen und im Sinn der Aufklärung umgedeutet als Staatsgewalt, die das Volk nun innehaben sollte; in den Bildern wurde dies durch die bäuerliche Pike und Wollmütze mit Kokarde in Trikolore ausgedrückt. Das Rutenbündel wurde nach dem Ersten Weltkrieg zu einem offiziellen Zeichen der italienischen Bewegung – „Bündelkann sich aber im Italienischen auch auf „Bünde“ beziehen, Gemeinschaften, was eine positive Konnotation hat, so dass Mussolini es in Monumentalbauten wie dem Siegesdenkmal Bozen und seiner Standarte nutzte. Alle drei BedeutungenSymbol der Staatsgewalt, Volksbesitz und Zusammenhaltkonnte Mussolini für seine Propaganda nutzen.




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