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Freno d'Emergenza schrieb am 7.1. 2015 um 19:56:20 Uhr über

Pegida

Der von mir so sehr geschätzte Sebastian Haffner hat in seinen »Anmerkungen zu Hitler« auch die Frage gestellt, ob man »Bonn« mit »Weimar« vergleichen könne - und sie verneint, die BRD für ein weitaus stabileres politisches System gehalten. Und zwar nicht wegen irgendwelcher Artikel des Verfassungsgesetzes, sondern weil es in der damaligen BRD eine »demokratische Rechte« gab - die damaligen Union nämlich - die sich bereit gefunden hatte, mit der Linken um Regierungsgewalt und »Gestaltungsmöglichkeiten« zu konkurrieren. Das war 1978. Heute, im Jahre 2015, haben wir keine »demokratische Rechte« mehr im wiedervereinigten Deutschland, das nur noch »linke« Politik zu machen versteht, nur noch »links« denkt und »links« wählt: sämtliche Parteien haben sich »sozialdemokratisiert« und »linkes« Gedankengut dominiert die öffentlichen Debatten von den großen und kleinen Parlamenten bis in die Medien und Akademien. Wer »rechte« Gedanken und Positionen vertreten will, wird sofort ausgegrenzt als »nicht konsensfähig«, als »ewig gestrig«, rassistisch, kryptofaschistisch und wie diese Schimpfworte alle heißen mögen. »Rechts« ist in einer Schweigespirale verschwunden - und taucht jetzt in ersten kleinen Kristallisationskernen wieder auf. Die Integration von »links« und »rechts«, die Haffner als Stabilitätskriterium dieses politischen Systems angesehen hatte, funktioniert nicht mehr, wie man an der rat- und hilflosen Irritation des linken Establishments über »Pegida« und die »AfD« nur allzu schön erkennen kann: die linken Barone wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, was sie davon halten, und wie sie es erklären sollen. Denn einen »Dialog« nach rechts zu führen - das hat man seit einem Vierteljahrhundert völlig verlernt. Das Potential von »rechts« ist jedoch gewaltig: es sind alleine die rund 40% der Wahlberechtigten, die sich an den zu linken Plebisziten der »Nationalen Front 2.0« verkommenen Wahlen zu den Parlamenten nicht mehr beteiligen. In Sachsen-Anhalt war die Wahlbeteiligung sogar schon einmal unter 30% abgesunken gewesen. Von einer »demokratischen Legitimation« des linken Esthablishments kann man - in diesem Einzelfall - schon nicht mehr reden. Generell ist sie infrage gestellt, wackelt, bröckelt. Das runde Drittel »der Gesellschaft« das sich nicht mehr repräsentiert führt, seine Meinungen und Einstellungen gegenüber dem linken Filz in Parteien, Medien und sonstigen Durchblickern schon garnicht mehr zu artikulieren wagt, findet nun seine ersten, noch sehr bescheidenen und leisen Sprachrohre.


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