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einer radikal anderen Konsumentenhaltung den Weg geebnet hat. Fast jeder kann sich vor
                       einen Computer setzen und etwas schaffen, solange er in einer Kultur lebt, die einen
                       einfachen Zugang zu Computern, zu Software und zur notwendigen Ausbildung ermöglicht.
                       Und wenn jemand etwas geschaffen hat, kann er das genauso leicht und jenseits der
                       Kontrolle großer Vertriebsnetze vertreiben. Das ist nicht schlecht. Wenn ich Zweifel habe,
                       dann drehen sie sich um die Dinge, die erschaffen werden - was das ist und was es für die
                       Menschen bedeutet. Mir scheint, dass die ganze Idee des Künstlers gerade einem Wandel
                       unterliegt, so wie es Jaques Attali in seinem Buch Noise vorhersagt. Aber wohin dieser
                       Wandel führt, ist nicht abzusehen. Er scheint zudem mehr mit der Frage zu tun zu haben, wie
                       die Dinge geschaffen und vertrieben werden, als mit den Dingen selbst. Auf einer gewissen
                       Ebene interessiert mich Kunst als moralische Kraft, nicht in einem engstirnigen religiösen
                       Verständnis, sondern in ihrem Vermögen, sich des Zentrums unserer Probleme zu
                       bemächtigen und diese zu beleuchten. Aber Musik wird dazu benutzt, Sachen zu verkaufen,
                       die Produktivität zu steigern, einen Hintergrund abzugeben, uns bei guter Laune zu halten;
                       und es wird mehr und mehr auf visuellem Wege vermarktet. Ich möchte durch Hören,
                       Riechen und Fühlen mit meiner Umwelt in Verbindung bleiben und ich möchte Musik
                       machen, die diese physikalische Sinnen in sich trägt, die Freude hat am Schmutz und am
                       Unvollständigen. Ich liebe alles, was außerhalb des Geregelten passiert, all diese
                       unbekannten und vergessenen Sucher, Seher und Überlebenden. Außerdem ist weder Kunst
                       noch Demokratie das zentrale Thema der meisten Menschen, sondern die Frage, woher sie
                       ihr nächstes Essen bekommen. 
 
  
 
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