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gats schrieb am 19.5. 2003 um 02:16:55 Uhr über

Sterben



Stummes Sterben

Michaela Simon 15.05.2003

Nur noch 10 Prozent aller großen Fische übrig

Die Titelgeschichte in der heutigen Nature wird von
Fachkollegen als »unglaublich wichtiges Paper« eingeschätzt.









Und heute Vormittag hatten schon mehr als 150 englischsprachige Online-Medien das
Thema aufgegriffen. Den Helden der Geschichte aber war kein Kommentar zu entlocken.
Die meisten von ihnen sind ohnehin gestorben, aber auch die Überlebenden blieben stumm
- wie Fische das nun einmal sind.


Man würde denken, dass der Ozean so groß ist, dass es irgendeinen Platz gibt,
an dem sie sich verstecken können. Aber egal wo man hinsieht, es ist überall das
gleiche. Wir sind einfach zu gut darin, sie zu töten.
Ransom Myers von der Dalhousie University in Halifax





Alle großen Fischarten sind, so das Ergebnis von Myers Analyse, zu 90 Prozent
ausgelöscht. Das betrifft sowohl die großen Grundfische wie Kabeljau, Heilbutt, Flunder
und Rochen als auch die Tiere des offenen Ozeans wie Marlin, Thunfisch, Schwertfisch
und Hai.

Ein Jahrzehnt hat es gedauert, die Daten von Regierungen und Fischereiindustrie aus über
50 Jahren einzuholen, zu sammeln und auszuwerten; überall das Gleiche: Vor ein paar
Jahrzehnten noch war das Meer viel reicher und bunter als wir es uns je vorgestellt haben.
Und: Wir haben den zerstörerischen Einfluss der Fischerei auf das Ökosystem des Ozeans
extrem unterschätzt.


Vom gigantischen Blauen Marlin über den tropischen Zackenbarsch und den
antarktischen Kabeljau, das industrielle Fischen hat den gesamten Ozean
ausgeplündert. Es gibt keine blaue Grenze mehr. Seit 1950 haben wir die
Ressourcen auf weniger als 10 Prozent dezimiert - und das nicht nur in
bestimmten Gebieten, nicht nur bei bestimmten Beständen, sondern für die
gesamten Populationen dieser großen Fischsorten von den Tropen bis zu den
Polen
Ransom Myers


Die große Überraschung ist, dass man bisher immer annahm, es gebe irgendwo noch
unberührte Reserven; dem ist nicht so und nur drastische Maßnahmen wie Nationalparks
im Meer, in denen das Fischen für immer verboten bleibt, könnten die nahenden
Katastrophen verhindern.



Bild: IUCN




The World Conservation Union hat, um in der nassen Welr zu
bleiben, übrigens in einer Presseerklärung davor gewarnt, dass
viele Meeressäuger, insbesondere Wale und Delfine die kommenden zehn Jahre nicht
überleben werden und einen Aktionsplan vorgelegt.

















Kommentare:
ein weiterer satansanbeter (condiklaus, 15.5.2003 21:55)
wäre dann nur noch (bauhausen, 15.5.2003 21:44)
Gibt es etwas spannenderes als Evolution ? (Buridans Esel, 15.5.2003 21:43)
mehr...










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last modified: 15.05.2003
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