AhnungderFreiheit

einmal bestellen bitte
Uranpellets
beginn des frühjahrs
semestergefängnis
gerüche
Gerüche waren es die mich Freiheit ahnen ließen. Gleich hinter der Haarnadelkurve im Pinienwald Richtung Estagnol, das Gewaltige Zirpen tausender Zirkaden, das Rauschen des Mistrals, der erste Blick aufs Meer, wer sieht es zuerst, die Schaumkronen die fettes Surfen mit dem ganzen Körper kurz vor dem Brechen der Schaumkrone versprechen, dieses grelle Licht und die Gewissheit, keiner fragt dich hier Vokabeln ab, fragt ob die Schulsachen für Morgen in ordnung sind, dein Zimmer aufgeräumt, nur einen ganzen Tag Freiheit Strand und Meer und ab und zu das rennen hin zu Mutters Kühltasche für ein Stückchen Sandwich. Schon der Begriff Sandwich war exotisch und wurde den Rest des Jahres niemals verwendet. Überhaupt, Urlaub war eine andere Zeit des Jahres, auf die man sich das ganze jahr freute, für die es sich den ganzen rest des jahres auszuhalten lohnte. Aber das ist seit langem vorbei. Heuite freue ich mich wenn ich ein wenig Hunger habe und noch eine Scheibe Käse im Kühlschrank und nicht zum Einkaufen raus in die Hitze muß. Alles ist mühsam geworden. Und dabei sehe ich noch ziemlich jung aus, irgendwie, im Gesicht, wenn ich mich mal rasiere. Ich mag mich nicht mehr. Ich weiß nicht ob ich mich jemals wirklich mochte. Aber eines das mochte ich ganz bestimmt. Frei sein. Das war Mutters ewiges credo. Frei sein. das ganze Leben nur schuften. das war Mutter. Und wenn es nichts zu schuften gab, dann schaffte sie nach und nach zwei Kubikmeter Kaminholz aus der Garage runter in den großen Kellerraum. Dann muß ich im Winter nicht nach draußen, sagte sie.