Fütterungszeiten

800 buddhistischen Mönchen in einem Kloster in Yangon gegen einen Obolus bei der 11 Uhr–Fütterung zusehen zu dürfen, war ein unvergeßliches Erlebnis. Zumal sie wegen ihres Berührungstabus gegenüber Frauen gezwungen waren, sich in Ingemar–Stenmark–Manier zwischen den kamerabestückten Klunkerträgerinnen durchzumogeln, was beiden Parteien die ihnen zustehende Lächerlichkeit verlieh.

Meine Fütterungszeiten sind variabel. Man sollte allerdings nicht zu lange damit warten, sonst mutiere ich zum Raubtier und werde seeeeehr böse. Am besten füttert man mich mit leckeren Gerichten, bestehend aus einem leichten Hauptgericht mit viel Gemüse und einem locker-flockig-schokoladigen Nachtisch. Aber bitte kein Pudding. Zwischendurch kann man mich auch gelegentlich mit einer Kleinigkeit füttern. Aber nicht zuviel, bitte. Hauptsache regelmäßig.

Wenn die Werksirene zur Mittagpause schrillt.
Dann ist in der Kantine Fütterungszeit.
Hier werden die Arbeiter dann gefüttert.

Da fällt mir ein, dass ich ja vorhin was essen wollte ... na egal, nachher ist auch noch ein Tag.

Bei uns im öffentlichen Dienst ist immer Fütterungszeit.

Waren das noch Zeiten: als Mutti mit der Kelle an den Blecheimer schlug, da gab's noch regelmäßige Fütterungszeiten und enorme Portionen. Heute muß man sich sein Miraculi selbst in die Pfanne hauen und im Badezimmer essen, weil dort der Spiegel hängt.