Oberlippenbart

Der Oberlippenbart ist ein Produkt der 80er Jahre und zugleich ein Verbrechen der Jugendlichen, die damals auf dem Mofa mit wehenden Rotzbremsen durchs Dorf fuhren, diese aber bis heute nicht aus ihrem Gesicht entfehrnt haben.

Genau wie bei Dreadlocks gibt es Völker, die dieses haarige Attribut durchaus kleidet: Türken und Iraker zum Beispiel sehen oft ganz reizvoll damit aus, sie zeigen Männlichkeit, ohne sich dafür das gesamte Gesicht zuschmeißen zu müssen. In unseren Breitengraden kann ein Adolphe-Menjou-Bärtchen einem Gesicht eine interessante graphische Note verleihen, häufig genug aber entstellen hierzulande wuchernde brünette Rotzbremsen Gesichter, an denen ohnehin nicht mehr viel zu verlieren war.

Schwierig... also, eigentlich möchte ich feurige südländische Schnäuzerkerle (oder auch nur blonde norddeutsche 70er-Jahre-Gitarristen), erst recht mit schulter- bis hüftlangen Haaren (siehe auch »Sumpfzigeuner«) hocherotisch finden - aber in der real existierenden Tristesse des 21. Jahrhundert stellen sich Männer mit »Oliba« regelmäßig als dummbatzige Prolls oder abgewrackte Junkies heraus, der Sexappeal geht gegen Null! Und mir selbst steht Pornobalken erwiesenermaßen überhaupt nicht, mein Gesicht ist einfach zu breit...

Zentrales Identitätsmerkmal der Polizei: Oberlippenbart, auch liebevoll »Schnauz« genannt, ist stets unverückbares Symbol für Ruhe, Ordnung und Sicherheit.