Duschlampe

ich wohne im zweiten Stock, direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ein 3-stöckiger Wohnblock mit Balkonen zur Straße. Mein bad liegt auch zur Straße, mit einem großen Fenster, kein Milchglas und Vorhänge hab ich auch nicht.

Jetzt, wo es wieder warm wird mach mir immer nen Spaß. Spätnachmittag, wenn die Kerle, gegenüber aus den oberen Wohnungen von der Arbeit nach Hause gekommen sind und sich mit einer Flasche Bier und der Tageszeitung auf dem Balkon lümmeln.
Ich geh dann nur in einer engen weißen Bluse und Slip unter die Dusche. Den Duschvorhang lass ich offen. Durch das große Fenster kann man von gegenüber nämlich genau in die Duschkabine sehen.
Und ich genauso gut in die andere Richtung, nach Gegenüber.
Dann kann ich genau sehen, wie ich die Typen von gegenüber aufgeile, wie sie immer unruhiger werden, während sie so tun, als lesen sie im Sportteil aber nur noch zu mir rüber ins Bad gaffen.
Nach ein paar Minuten verlass ich die Dusche, gehe zum Fenster, stell mich direkt davor, leicht nach vorne gebeugt, die Nippel ganz leicht an die Fensterscheibe gepresst, stütz ich mich mit beiden Armen auf die Fensterbank und tu so, als gucke auf die Straße, schauen was da so passiert.
In Wirklichkeit weide ich mich an den geilen Böcken von gegenüber, die sich inzwischen meist nicht mehr halten können und sich nicht einmal mehr die Mühe machen, so zu tun, als würden sie die Zeitung lesen. Sie sitzen einfach nur mit Stielaugen und Ihren schmutzigen Gedanken da und starren mich an.
Ganz witzig wird es dann, wenn nach und nach deren Frauen auf den Balkon treten und Ihre kirren Männer unter viel Gekeife in die Wohnung treiben. Nicht ohne mir vorher noch einen Blick zuzuwerfen, von dem ich wohl auf der Stelle tot umfallen sollte.
Nach dem Schauspiel geh ich meist richtig Duschen. Nackt eben und mit geschlossenem Vorhang, wie es sich gehört.

Manchmal finde ich Zettel in meinem Briefkasten.
»Du Schlampe« z.b.
Einmal sogar eine Drohung, daß man mir die Titten mit einer stumpfen Säge abschneiden würde.

Diese Zettel zerreiß ich immer direkt am Briefkasten mit einem spöttischen Grinsen in kleine Schnipsel und lass die fallen.
Dabei Schau ich nach Gegenüber, hinter welchem Fenster sich die Gardine bewegt.
Dann geh ich ins Haus und warte auf den Feierabend.