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hga schrieb am 5.12. 2003 um 22:20:44 Uhr über

Kartoffel

Das einzige, was ich täglich essen kann, ohne dass es mir irgendwann zum Hals raushängt. Kartoffeln schmecken mir in fast jeder Variation. Allerdings gibt es einige furchtbare Fehler, die aus einem leckeren Gericht Fledermauskotze werden lässt.
1. Es gibt mehligkochende Kartoffeln. Man verwendet sie für Kartoffelbrei oder für Eintöpfe, damit sie schön »sämig« werden. (Zum Wort »sämig« hätte ich auch noch ein paar Ergüsse anzubieten.) Verwendet man diese mehligkochenden Kartoffeln als Salz- oder - noch schlimmer - als Bratkartoffeln, hilft auch die beste Soße nicht mehr, um eine einigermaßen (v)erträgliche Speise zu erzeugen.
2. Roh gekochte Bratkartoffeln sind nicht nur ungesund, sondern einigermaßen ekelhaft. In Ordnung ist es, wenn man Ofenkartoffeln roh (mit Kümmel, Salz und Butter überzogen) in den Ofen schiebt. Ansonsten müssen Bratkartoffeln, die wirklich schmecken sollen, festkochende und vorgekochte Kartoffeln sein.
3. An Bratkartoffeln gehört »edelsüßer Paprika«. Dieser wird allerdings erst nach dem Braten an die fertigen Bratkartoffeln, dann allerdings reichlich, dazugegeben.
4. Margarine hat an Kartoffeln nichts zu suchen. Zu Pellkartoffeln gehört Butter, Quark oder Schmant (neuerdings »Schmand«). Bratkartoffeln werden in Pflanzenfett oder Schmalz gebraten.
5. Nirgends gibt es eine solche Bandbreite zwischen leckerem und unzumutbarem Essen wie bei Kartoffelsalat. Mir schmeckt er am besten mit Feldsalat, roten Zwiebeln und viel frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer - zubereitet in einem Schmant-Dressing mit Distelöl, Kräuteressig, etwas Salz oder Kräutersalz und einem Hauch Kerbel. Die Kartoffeln müssen festkochend sein. Vorgekocht werden sie lauwarm (nicht heiß!) an das Dressing gegeben und sogleich serviert.
6. Eine böse Falle sind die zu 80 % im Supermarkt angebotenen »vorwiegend festkochenden« Kartoffeln. Sie zerbröseln doch, wenn's darauf ankommt, und sind eigentlich nur im Dampfdruckkochtopf schmackhaft.
7. Kartoffelchips schmecken durchaus gut. Allerdings enthalten fast alle Chips große und somit ungesunde Mengen am Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat. Dieser gefährliche Geschmacksverstärker hat obendrein die verkaufsförderliche Eigenschaft, dass er die körpereigenen Sättigungssignale außer Kraft setzt.
8. Pommes hingegen sind, besonders wenn sie gut zubereitet werden, lecker und, so man sie nur golden backt oder fritiert, in Maßen gesund. Beim Fritieren ist es am besten, man nimmt bereits benutztes Öl, das freilich sauber und in gutem Zustand sein muss.
9. Olivenöl, so gut es auch ist, gehört nicht an Kartoffeln oder Kartoffelsalat. Hier beißen sich zwei edle Geschmacksrichtungen.
10. Geheimtipp zu sehr gut zubereiteten Bratkartoffeln: eine frische Kartoffelbratwurst und Thüringer Brätel Ketchup von Born.


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