Diskurs / rationaler Diskurs / Solidarität
Eine Studentin geht in der Vorhalle, zusammen mit ihrem Freund, an eins der Internet-Terminals.
Di@, STUI)ENTIN: »Was meinte der vorhin mit,Habermas-unterfütterter Kommunikationstheorie«?
Sie tippt bei einer Suchmaschine ein: »Habermas-unterfütterte Kornmun ikationstheorie«. Es erscheint: »Skandal: Mäuse in Laboratorien unterfüttert! «
DIE STUDENTIN
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»Es ist wohl besser, wenn wir unter >D'skurs, suchen.« Sie sucht bei "zitateklauenfuerhausarbeiten/« und tippt dort ein: »Habermas Diskurs«. Es erscheint:
HABERMAS, Jürgen: Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie? Eine Auseinandersetzung mit Niklas Luhmann. In: Ders. und Niklas LUHMANN: Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie - Was leistet die Systemforschung? Frankfurt 1971, S. 143ff.:
»Der Diskurs ist umgangssprachliche Kommunikation in einer von Zwängen der Interaktion freigesetzten Form. Darum transzend' iert er ein Bezugssystem, in dem Kommunikation nur als Vorgang erscheinen kann, der zu Gunsten von Handlungsstabilität Überraschungsrisiken abbaut, d.h. die Komplexität der Welt reduziert. Dabei spielt allerdings Negation eine entscheidende Rolle; Diskurse beruhen nämlich auf der Virtuallsierung des Geltungsmodus der Äußerungen. Indem wir in einen Diskurs eintreten, negieren wir die während des Handelns mit Sätzen propositionalen Gehalts stets verbundene Existenzunterstellung (d.h. die naive Erwartung, dass die Gegenstände, über die wir uns in Interaktionen mit Hilfe von Subjektausdrücken und prädikativen Bestimmungen verständigen, jederzeit identifiziert werden können). Erst der Existenzvorbehalt verwandelt Sätze propositionalen Gehalts in Proposltionen, Gegenstände kommunikativen Handelns in Sachverhalte. Auch die Äußerungen, die bereits in Interaktionszusammenhängen einen kognitiv bedeutsamen Status haben, nämlich Deutungen (Antworten auf die Frage: Wie meinst Du das? Was soll der Ausdruck bedeuten?), Behauptungen (Antworten auf die Frage: Wie verhält es sich damit? Was ist der Fall?), singuläre Erklärungen (Antworten auf die Frage: Warum hat sich das ereignet? Warum hat er das getan?), schließlich normative Rechtfertigungen (Antworten auf die Frage: Warum hast Du das getan?), verändern ihren Status, sobald ihr Geltungsanspruch problemati-
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siert wird. Dadurch, dass diese Sprechakte aus d menhang herausgenommen und zur Diskussio wandeln sich Deutungen in Interpretationen, si theoretische Erklärungen, normative Rechtferti Rechtfertigungen, also allemal in Sätze, für de Gründe angegeben werden, d.h. in Sätze, die in sammenhang anderer Sätze eingeordnet werden 1 1
Ein D'skurs steht unter dem Anspruch der k suche, d.h. der prinzipiell uneingeschränkten un nikation, die allein dem Zweck der Verständigun 1 1
digung ein Begriff ist, der kontrafaktisch besti Diskurs ist keine Institution, er ist Gegeninstit halb lässt er sich auch nicht als >System< auffasse nur unter der Bedingung der Suspendierung de Imperativen gehorchen zu müssen.«
Dif" STUI)ENTIN:
»>D'skurs@ be' Habermas ist also nicht dasselbe, >dlscours< verstanden wird. Dort heißt das einfac modernisten wie Foucault, Deleuze oder Lyotard ion
tat' ales Regelwerk des Redens oder Schreiben iert@, rekonstruiert nur den unbewussten Teil jen es, was denkt - edenfalls behauptet das Foucaul viel länger als wir. Der Diskurs@ der postmoder gar nicht diskursiv - jedenfalls nicht im Sinne vo me, nt den rationalen und öffentlichen D'skurs. «
DER FRF.UNI):
»Rationaler Diskurs ist das, was Frauen nicht kön im empirischen Bereich der Erfahrungen und des DiF, STUI)@.NTIN: »Idiot!«
DER FRF.UNI):
»Das ist wahr! Deshalb fragen einen Frauen auc kreiszeichen man ist. Kaum kritisiert man sie, kri bist Du so aggressiv, bist Du W'dder?@«
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Dlf'NFUGIFRIGF, STUI)ENT »Was für Frauen die Astrologie, das ist für Männe Da heißt es dann: >Du, weißt Du, was Du sagst, struktion von Wirklichkeit,. Auch Männer sin Desinteresse am rationalen Diskurs ist das Des suche.
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