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irgendwie wußte ich daß ich Sie hier finde. Sie scheinen mir durchaus ähnlich. ich soll am nächsten samstag in der burg in hattenheim öffentlich auf einem e-piano vorspielen und habe keine ahnung wer das publikum sein wird. ich habe noch nie auf einem e-piano gespielt. auch bezüglich der Liedauswahl wurden mir keine vorgaben gemacht. es soll wohl eher etwas kaffeehausmusik sein weil es schon mittags um drei beginnen soll, ich bin ja mehr der Abendspieler. Und dann habe ich begonnen in der letzten Zeit mich mal genauer zu beobachten, also wo ich so schummele beim Spielen, Sachen übergehe die ich nicht kann, und ich habe doch große defizite bemerkt, manchmal gelingen mir die einfachsten Schwebungen nicht. Manchmal auch habe ich richtigen Ekel vor dieser leichten Popmusik und auch vor alten Liedern, es gibt welche die erinner mich an meine bruder, andere hörte ich als ich damals meine spätere frau anhimmelte, ich habe zu all diesen Liedern ein emotionales verhältnis und spiele sie in bestimmten Stimmungen recht gut, in anderen Sitautionen dann aber auch gar nicht gut, geradezu tölpelhaft, ja, ich kann in wenigen Sekunden den Eindruck an das Publikum übertragen, hier spielt ein Behinderter, ach lassen wir ihn spielen, man belästigt Behinderte nicht sie haben es eh schwer. So komm ich mir dann nach einer Minute vor. Besonders schwer ist es für mich, wenn ich von Beginn an wirklich sehr schön die Töne treffe und eine ganz vorzügliche Melodie treffe, danamisch und in richtiger Tonstärke, mit kleinen gut gesetzten akztenten, und du begreiftst das Publuikum sehr schenlle, alles ist sofort mucksmäuschenstill nach deinen ersten Tönen, und dann das gefühl, uiuiuiuiui, das, wie mach ich da jetzt nur weiter, wo doch der beginn schon so ergreifend war, das Laufpublikum ist ja auch gnädig, die bleiben dann mal kurz stzehen, weil die Frau sagt, he, horchemal, der spielt aber schön, jetzt bleib doch mal kurz stehen egon, er, ja, mhm, ja, schön, sie, halt doch mal still, der pianist hat seinen ersten verspuiler, er, na da siehste, amateur, sie, komm, da hinten soll ne professionelle Band spielen. O gott, was hab ich da nur zugesagt. Ich wollt es ja nicht anders. Bis Samstag werd ich mich noch hundertmal umentscheiden. Aber ich sag es niemanden. Sonst werfen sie mir nur wieder Unstetigkeit vor.
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