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wuming schrieb am 22.11. 2008 um 02:39:30 Uhr über

Schriftstellerin


Nadine Gordimer wurde im Jahre 1923 in Springs, einem Stadtteil am Ostrand von Johannesburg, geboren. Ihr Vater war ein jüdischer Juwelier und ihre Mutter hatte ihre Ursprünge in Großbritanien. Der Gold- und Diamantenabbau prägte Joburg. Riesige Mienen mit ihren übermächtigen Abtragungsbergen zeichneten die südafrikanische Landschaft in der Nadine Gordimer aufwuchs.




Es waren gutbürgerliche weiße Verhältnisse in denen Nadine Gordimer heranwuchs. Sie erhielt ihre frühe Ausbildung in einer Klosterschule, doch hatte sie bis zu ihrem Universitätsbesuch keinen Kontakt zu schwarzen Südafrikanern. Von ihrer frühen Kindheit zeugte Gordimer, wie die weiße Minorität in zunehmenden Maße die Rechte der schwarzen Majorität schwächte. Zu diesem Zeitpunkt begann ihre Kritik an der Apartheid und ihr Kampf für Menschenrechte.

Im Alter von neun Jahren fing Nadine Gordimer an zu schreiben. Ihre erste Geschichte, „Kommen morgen wieder”, erschien in der Johannesburger Zeitung als sie vierzehn war. Dieser Moment des Erfolgs konnte für sie durch nichts was sie noch ereichte, nicht einmal durch den Friedensnobelpreis (1991), in ihrer persönlichen Empfindung gesteigert werden.

1949 heiratete Nadine Gordimer und veröffentlichte ihre ersten Ansammlungen von KurzgeschichtenVon Angesicht zu Angesicht”. Natürlich liebte und schätzte sie das Landschaftsbild der ursprünglichen Weite, mit ihren vielen wilden Tieren, oder den wunderschönen Küstenabschnitten. Doch in ihren Werken hielt Nadine Gordimer sich mehr an das Bild ihrer Kindheit, den übermächtigen Mienenhügel im Kontrast zu der unterdrückten schwarzen Majorität Sowetos. Es folgten 1o Romane und mehr als 2oo kurze Geschichten, in denen sie auf die Probleme Südafrikas aufmerksam machte. Daher waren viele ihrer Bücher im Südafrika der Apartheidzeit verboten.

Offiziell ist die Apartheid zwar finstere Vergangenheit, doch wie sieht es mit der Apartheid in den Köpfen der Menschen heute aus? Diesem Problem widmet sich Frau Gordimer in ihren letzten BüchernDie Hauswaffe” undEin Mann von der Straße” (2oo3 ausgezeichnet mit dem Corine-Buchpreis). Nadine Gordimer, die mit ihren Büchern Millionen von Leserinnen und Lesern in aller Welt begeistert hat, ist die wohl prominenteste weiße Bürgerin ihres Landes und war eine der mutigsten Kämpferinnen für die Aufhebung der Rassentrennung.

Ein enger Freund und langjährer Wegbegleiter ist der Fotografen David Goldblatt, der eindrucksvolle Bücher gegen die Apartheid publiziert hat. Im gegensatz zu Nadine Gordimer benutze er ausdrucksstarke Fotos die eindeutig auf den Unterschied zwischen Schwarz und Weiß hinweisen.

Nadine Gordimer - Literaturnobelpreisträgerin (1991) - ist eine der bedeutendsten Autorinnen der Gegenwart. Sie lebt in Johannesburg und hat zwei Kinder.



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