Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Enzyklopädie«
hei+co schrieb am 14.9. 2000 um 09:03:09 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
4.1. Interaktion mit Wissensstrukturen: Enzyklopädie
Als Denis Diderot und Jean Le Rond d'Alembert am Vorabend der französischen Revolution mit dem Projekt Enzyklopädie ein universelles Wörterbuch der schönen und mechanischen Künste zusammentragen, ist dieses Unternehmen nur als ein kooperatives Recherche- und Schreibprojekt unterschiedlichster Experten zu bewerkstelligen. Die Vernetzung der einzelnen - alphabetisch geordneten Wissensbausteine - geschieht über die Darstellung (Abb. 5) eines Wissensbaumes . Auf dieser 'Weltkarte des Wissens' können die verschiedenen Wissensgebiete in einer Zusammenschau überblickt werden, so daß Zusammenhänge, Verzweigungen, Hierarchien der einzelnen Wissenspartikel deutlich werden. Im Gegensatz zum linearen Lesen arbeitet man sich durch die Enzyklopädie mittels sachbezogener, struktureller und sprachlicher Verweise. Der Leser wird somit zum aktiven Bestandteil der Wissensorganisation. Er kann selbst - unterstützt durch Karte und alphabetische Register - eigene Wissenspfade abschreiten und die ausgebreiteten Wissenspartikel als mechanisch-künstlerisches und operationelles Produktionswissen selbst zur Anwendung bringen.
hei+co schrieb am 14.9. 2000 um 09:05:09 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Gerade die Tafeln und Abbildungen der Enzyklopädie setzen neue Standards im Wissensdesign und trugen wesentlich zur praktischen Umsetzung und Anwendung des Wissens - vor allem in den Bereichen Handwerk, Kunst und Buchdruck bei. Von den insgesamt fünfunddreißig Bänden sind allein zwölf Bände den Tafeln und Abbildungen gewidmet, zwei Registerbände verzeichnen Schlagworte, Wissensgebiete und Stichworte. Auch die Zeichnungen und Tafeln sind in das komplexe Verweissystem einbezogen, indem sie einerseits bestimmte Zusammenhänge und Mechanismen darstellen, Details am Rande erklären - und gleichzeitig Verweise auf übergreifende Artikel enthalten, die diese Einzelfunktionen wiederum in einen gröþeren Zusammenhang stellen. Die enzyklopädische Montage zeigt Querschnitte durch Maschinen und Arbeitsvorgänge, breitet die einzenen Objekte vor dem Leser so aus, daþ dieser diese wieder zum eigenen Gebrauch zusammensetzen kann. Als eines der ersten großangelegten kapitalistischen Buchprojekte (die Geschichte dieses Projekts wird ausführlich und spannend erzählt in Darnton, Robert: Glänzende Geschäfte. Die Verbreitung von Diderots Encyclopedie. Oder: Wie verkauft man Wissen mit Gewinn?, Berlin, 1993) beinhaltet sie gleichzeitig Gebrauchsanweisungen zur Buch-Herstellung (Abb.6) (von der Papierproduktion über das Setzen bis zum Druck): »In jedem dicken Buch steckt ein dünnes, das heraus will.« (ebd. S.9) Der Gebrauch der Enzyklopädie ist also der eines aktiven, operationellen 'Nachschlagens' - und somit zur fortlaufenden Lektüre nicht geeignet.
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