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»Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf den Raum zwischen den beiden Punkten richten, erscheint der Raum als ein Kontinuum und die Punkte als Grenzen. Die Distanz geht nicht über die Punkte hinaus. In diesem Sinn ist Verneinung bei Sartre sekundär, da sie aus der Intuition der Distanz als einem Plenum oder einer Fülle folgt.
Korrekt betrachtet ist die Beziehung der Distanz jedoch zunächst ein negatives Phänomen. Sie tritt auf, wenn wir zuerst unsere Aufmerksamkeit auf die Punkte richten. Dann zeigt sich die Distanz als das, was sie ist, die Verneinung der Fülle des Seins zwischen den Punkten. Diese Verneinung lässt sich nicht auf eine bloße Idee oder ein Messphänomen reduzieren. Sie ist tatsächlich die Grundlage dafür. Dieses negative Phänomen ist weder die Punkte noch der Raum zwischen den Punkten, sondern ein synthetisches Ganzes -- eine Gestalt -- eine Totalität, die größer ist als die Summe ihrer Teile. Distanz ist die Verneinung des Seins (Raum) innerhalb des Seins (Punkte).
Für Sartre gibt es daher unendlich viele Realitäten (Andersheit, Bedauern, Abwesenheit), die als durch Nichts konstituiert in ihrer inneren Struktur erfahren werden.«
(»A Commentary on Jean-Paul Sartre's Being and Nothingness«, Joseph S. Catalano, p. 54 , 1985, Maschinenübersetzt)
Diese Stelle ist sehr dunkel.
Hegel hat entsprechende philosophische Punkte entwickelt, aber im Zusammenhang seiner Besprechung des damaligen Infinitimalcalculemus (siehe Jan Van Heijenoort »Friedrich Engels and Mathematics« i.s. Hegel 1836, page 451). Damals war das h in der Integralrechnung, welches heute beim Aufleiten verwendet wird, noch ein kleines Mysterium. Wieso ist es auf einer Seite groß Genug, um etwas zu sein, aber dann doch wieder nichts?
Die Idee wurde wesentlich geklärt durch Weißerstrauß und seine Epsilontik und später durch Abraham Robinson bzw. John Conway mit den Hyper- bzw. Surrealen Zahlen.
Bei Sartre können wir nicht davon ausgehen, dass es um die Integralrechnung geht. Sein Augenmerk ist philosophisch, um das Wort »metaphysisch« zu vermeiden.
Er verknüpft hier eine Idee der Kontinuität als Diskontinuität mit gewissen emotionalen Erfahrungen, wie Abwesenheit oder Andersheit. Wobei es ihn, wie wir gelernt haben, darauf ankommt, innerhalb der Erfahrung nicht zwischen der emotionalen Tiefe und der Wahrnehmung zu unterscheiden. Beides ist integraler Teil dieser Erfahrung. Die Trennung nur das Ergebnis einer späteren Analyse. Epoche, im husserlschen Sinne, versucht die Wahrnehmung frei von diesem theoretischen Überbau zu betreiben.
Diese Erklärung ist, wie gesagt, sehr dunkel für mich. Ich muss es dem Leser weitgehend zur Übung überlassen, welche Schlüsse er daraus zieht. Welche Erklärungen oder Interpretationen er findet. Ich hoffe, meine Bemerkungen können ihn dabei helfen.
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