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yogan schrieb am 8.8. 2000 um 18:41:13 Uhr über

Selbstlosigkeit

Selbstlosigkeit ist für die meisten Menschen heute ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn totaler Selbstlosigkeit erreicht ist, verliert man sich selbst -sein selbstzwecklerisches Ego- und sieht sich nur als eine unendlich kleinen Teil des riesig Großen, man ist in jeder Lebenslage innerlich losgelöst von allem (Samadhi) und kennt und liebt Gott. Das ganze Leben ist einzig und allein Gott geweiht. Man erkennt überall das Wirken Gottes, erkennt ihn in jedem Lebewesen und dient ihm und somit jedem Lebewesen, also seinem Nächsten. Man ist nicht darauf aus die Früchte seiner Handlunen zu ernten (Karma- bzw. Bhakti-Yoga) denn das würde Bindung und folgende Reinkarnation bedeuten, nein, alle Früchte die aus den Handlungen erwachsen sind einzig Gott gewidmet; andererseits würde es Wiederholung der Ich-Bildung bedeuten und somit Verstrickung mit dem Karma (Prinzip: Ursache + Wirkung). Man geht auf in der absoluten Nächstenliebe, Gottesliebe, Liebesliebe und tiefe Freude und tiefer Frieden überflutet das gesamte Wesen. Wie ein Wassertropfen war man, der nun in den Ozean göttlichen Bewußtseins (OM) fällt und eins mit ihm wird. Sachlich gesehen funktioniert der Prozess zur Selbstlosigkeit ganz einfach: Man schraubt mehr und mehr seine eigenen Ansprüche zurück -denn diese versperren einem die neutrale Sicht auf alles- welche das falsche Ego nähern und erblühen lassen, bis sie sich ganz und gar auflösen. Das falsche (selbstzwecklerische) Ego lößt sich nun mehr und mehr auf und man hat teilweise wirklich das Gefühl als wenn man sich furchtbar klein -im Gegensatz zu etwas unglaublich Großen- vorkommt; dies ist der Anfang der Wahrnehmung Gottes und der Glaubensbildung und -festigung an das Wissen, »das da irgendwas ist«, aber man kann es nicht richtig fassen. Wenn dann die letzten Ansprüche verschwinden und nicht mehr versucht werden, erfüllt zu werden, verhungert das Ego und stirbt und der wahre Kern des Selbst (Atman) kommt zum vorschein, erkennt sich als Gott und wird eins mit dem Allgegenwärtigen (Brahman).
Es soll nicht wie ein Bekehrung klingen aber jeder Mensch ist ins Geheim damit beschäftigt, diesen Zustand anzustreben, doch wird er durch Trivialitäten wie z.B. Sinngenuß -den Verlockungen des Körpers- davon abgelenkt und folglich durch die rastlosen Wünsche seines Körpers geplagt woraufhin sich dann das selbstzwecklerische Ego bildet und je nach Intensität der Wünsche ausprägt. Jeder sollte, obwohl es den Sinngenüssen zu wiederstehen anfangs schwerfällt, sich darauf besinnen den Zustand der Selbstlosigkeit zu erreichen der einen total wunschlos werden lässt. Er schenkt uns das was wir schon ewig suchen. Durch Meditation und Gebet, aber auch durch glühende Hingabe dem Nächsten und somit Gott gegenüber erreicht man ihn. Er bedeutet die höchste, ewige Freude und das Ende der Gottsuche.


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