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74 Fossile versus solare Ressour"riketten
Biomasseketten
Das erste Glied der Biomassekette ist die forstwirtschaftliche Waldpflege bzw. der Anbau von Pflanzen zur Energie- und Rohstoffgewinnung. Das zweite Glied ist die Ernte der Biomasse in Verbindung mit der Verkleinerung, z.B. Häckselung. Je nach Beschaffenheit wird die pflanzliche Masse dann in einer gesonderten Anlage für die Verbrennung vorbereitet, z. B. zu Pellets verarbeitet oder in Hochtemperaturanlagen gasifiziert; teilweise wird sie direkt zu einem Kraftwerk transportiert. Daraus ergeben sich ein bzw. zwei weitere Kettenglieder. Bei adäquater Biomassenutzung findet der Transport im Nahbereich statt, weil wegen des geringeren Energiegehalts der Tonne Biomasse im Verhältnis zur Tonne fossiler Energie der Transportaufwand zu hoch wäre. Dies motiviert dazu, die Biomasse möglichst in der Nähe der Erntegebiete energetisch umzuwandeln oder auch industriell aufzubereiten. Dafür gibt es einen weiteren, noch zwingenderen Grund: die Notwendigkeit der Rückführung von Nährstoffen auf die Anbaufelder und in die Waldgebiete. Da die in den Pflanzen enthaltenen Nährstoffe durch die Verbrennung nicht verlorengehen, ist es wirtschaftlich und ökologisch geboten, die Aschen wieder am Ernteort auszustreuen. Ohne Rückführung würde das Wachstumpotential der Biomasse zu sehr beeinträchtigt; anderenfalls würde die energetische Nutzung wegen der Notwendigkeit, Kunstdünger hinzuzufügen, unmittelbar weniger wirtschaftlich. Die Rückführung der Nährstoffe ist damit ein viertes bzw. fünftes Kettenglied. Anschließend wird die gasifizierte Biomasse an ihre Bestimmungsorte transportiert, um in Kraftwerken als industrielle Prozeßenergie oder in Motoren eingesetzt zu werden, woraus sich wiederum zwei weitere Kettenglieder ergeben. Dieser Transport kann dann auch weiträumig sein. Insgesamt ergeben sich sechs bzw. sieben Kettenglieder, und noch weitere für den zuvor schon geschilderten Stromtransport. Bei der Biomasse gibt es also kaum weniger Kettenglieder als bei fossilen Energien.
Beim Pflanzenöl als Energiequelle bestehen die Kettenglieder aus dem Anbau der ölsaaten, der Ernte, dem Nahtransport zu ölpressen, der Ölpressung und dem anschließenden Transport hin zum Einsatz in Kraftwerken oder Motoren. Inklusive Hin- und Rücktransport besteht die Pflanzenölkette aus sechs Kettengliedern. Bei Biogas ist die Kette kürzer: Einsammeln und Einbringen organischer Abfälle in Vergärungskammern; die Gasentnahme und der Transport des Biogases; Umwandlung in Generatoren und Motoren - also vier Kettenglieder. Wird diese
Solare Ressourcennutzung
Kette verlängert durch die Nutzung der vergärten Biomasse oder Pflanzenschutzmittel, entstehen daraus zwar zusätzli kosten, aber auch ökologische und wirtschaftliche Vorteile, gaskette im lokalen Rahmen funktioniert. Wie viele Ketteng der energetischen Biomassenutzung gibt, ist also je nach ihr und Verwertung unterschiedlich. Deshalb sind die genannt nicht erschöpfend. Es gibt große (;estaltungsspielräume, di sechsten wie im siebten Kapitel anhand hochtechnologisch der Biomassenutzung für energetische Zwecke und der imm von Möglichkeiten dargestellt werden, die fossilen Rohs Pflanzen zu ersetzen.
Gerade für letzteres ist es kaum möglich, die Zahl der da digen Kettenglieder prototypisch zu beschreiben, weil die ihre Verwendung im einzelnen zu unterschiedlich sind. Es kurze Ketten mit vielen Gliedern sein, etwa beim Einsatz v erzeugtem Holz als Baumaterial - und längere, etwa im inte Holzhandel und bei der Produktion von Schmierfetten aus oder der von Plastik aus pflanzlichen Rohstoffen. Man kann sagen: Die Ketten sind besonders kurz, wenn das nachgefrag gut in der regionalen Umgebung des rohstoffverarbeitende betriebs unter günstigen Bedingungen angebaut werde werden demgegenüber zwangsläufig länger, wenn ein spezifi zenmaterial gefragt ist, das nur in bestimmten Regionen nur dort in den geforderten Mengen kostengünstig angeb kann.
Doch grundsätzlich gilt: Fossile und metallische Rohst die meisten Volkswirtschaften, weil sie keine eigenen Vork ben, stets importieren. Viele solare Rohstoffe hingegen könn anbauen, wie zahlreiche Beispiele von Nahrungsmitteln zei nächst in einer Region beheimatet waren, aber heute nah produziert werden: Kartoffeln und Mais etwa stammen a inzwischen wachsen beide Pflanzen in jeder Weltregion. Äfür Reis und Bananen, die ursprünglich aus Indochina ka wie Bohnen aus den Anden oder Weizen aus Zentralasien. P zies sind natürlich nicht generell in andere Länder und Konti tragbar; zu unterschiedlich sind die kliniatischen Anbaub Aber die Möglichkeit besteht doch für eine relativ große Zah vor allem, wenn Sonneneinstrahlung, Regenmenge und Bo
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