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Wachwerden - pissen und wieder hinlegen, 1. Orgasmus. Tagebuch im Bett beim early-morning-Cappu. Frühstück: Nudeln mit Gemüse, manchmal auch mit Bohnen, Scheissen, Abwaschen. Spalthaut und Narben mit shea-Butter einschmieren, 2. Orgasmus. Lesen: des nachmaligen Feldmarschalls Moltke seine Briefe von seiner »Türkischen Reise« 1835-39. Salat kochen und dann auf zum Winterbader-Stammtisch am Cospudener See, an der geschlossenen »beach-lounge«, wo es 1 Vordach hat. Im Zentrum: Jens, der nicht ins Wasser geht. Er ist 68, sieht aber 10 Jahre älter aus und ist »Liedermacher«, hat zig Platten veröffentlicht, sogar 1 Eintrag in der Wikipedia und keine Zähne mehr. Er sieht aus wie 1 Ralf-König-Karikatur von Jimmy Hendrix. Am See schreibt er seine Texte. Sein Kumpel Roland geht ins Wasser, er ist so in meinem Alter, sexy dünn und hat im »Kulturkraftwerk« gearbeitet und bewirbt sich jetzt irgendwo anders. Jakob ist um die 30, so ne Art Neo-Hippie, ein austrainierter Tarzan, der dieses Maori-Alphorn bläst, flammende Reden für vegane Ernährung hält und seine Träume von blutigen Steaks outet, auf »zurück zur Natur« schwört, bis er von seinem smartphone zur Ordnung gerufen wird. Und er leidet furchtbar unter sozialer Verantwortung, seit er mal vor ca. 4 Jahren ne Möse ohne Gummi gebumst hat. Und dann eben Freno, der nicht nur alles besser weiß, sondern auch ins eiskalte Wasser geht, und sich obendrein auch noch an der eiskalten Luft trocknen lässt und deswegen der King ist ... wer denn sonst ? Zurück radeln vom See, 20 km insgesamt, ins Bett zur »Reaktion« nach dem Winterbaden im Bett: Nirvana-feeling, 3. Orgasmus. Weniger Orgasmen wären bedenklich, hat der Typ von der Uni-Klinik gemeint und der wird's ja wohl wissen. Merlot und das Gras, daß mir der Psychiater verschrieben hat und dann »Stille Nacht allerseits« !
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