Doch wo findet man denn Heimat und Geborgenheit? „Mein Herz, was meinst du, was ist er Sinn des Lebens?“. Jetzt musste ich mich auf die Suche machen!
Ich hatte gelernt, dass es bestimmte Maßstäbe gibt für das, was gut und richtig ist, zum Beispiel andere achten, keinem wehtun (auch nicht mit Worten), Rücksicht auf die Natur nehmen. Daran wollte ich mein Leben orientieren. Das Weltsystem, das sich eine Menge Ideale auf die Fahne geschrieben hatte –war der Sozialismus –,der war zusammengebrochen, weil sich selbst die eigenen Leute nicht an das hielten, was sie an Grundsätzen vertraten. Auch im Kleinen kommt der am besten durch, der seine Ellbogen einsetzt. Und ich tue längst auch nicht nur das, was ich für gut halte. Ich war enttäuscht von der politischen Entwicklung, enttäuscht von mir selbst und enttäuscht von Menschen, von denen ich eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens erwartet hatte. Nun geriet mir eine Bibel für Sorben in die Hände, die ich interessehalber las. Ich las Berichte über Menschen, die mit Gott wie mit dem besten Freund lebten.
Rein äußerlich veränderte sich dadurch bei mir nicht viel. Das Größte ist, dass ich Gott zum Freund, haben kann, einen Freund, der mein Innerstes kennt und mich (trotzdem) liebt! Im Unterschied zu früher kann ich jetzt singen: „Doch Gott hält für uns eine Wohnung bereit, er gibt uns ein Zuhause schon in dieser Zeit“ Und doch lag ein großer Schatten über unserem scheinbaren Glück. Meine Frau und ich lebten zwar in Harmonie, aber wir schafften es nicht, eine harmonische Ehe zu führen. Wir stritten uns über jede Kleinigkeit. Was auch immer wir gerade erreicht hatten, wie viel Geld wir gerade besaßen, wir nicht miteinander zurecht . Ines und ich sind beide sehr willensstark und stur. Keiner will nachgeben. Dass wir von unserer eigenen Göttlichkeit überzeugt waren, machte alles nur noch schlimmer. Konnten denn zwei Götter glücklich unter einem Dach leben?
Robert –Heinrich ,Kupka!

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