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konrad schrieb am 13.5. 2012 um 15:32:36 Uhr über

gezwungen

Gezwungen hatte ihn niemand dazu. Wahrscheinlich hätte er sich auch nicht zwingen lassen. Warum er dennoch so etwas Verrücktes tat, wusste er nicht. Ganz am Anfang als ihn die Sehnsucht überkam hinaus zu schwimmen, war er sich unsicher, wusste er um die Gefahr, dennoch trieb es ihn, war es wie ein innerer Zwang.
Ob es nur deshalb gefährlich für ihn sein könnte, weil er irgendwann den richtigen Zeitpunkt verpasste um rechtzeitig umzukehren und so das sichere Ufer wieder zu erreichen. Oder ob es vor allem deshalb riskant war, weil es ihn hinaus zog in dieses tiefe dunkle Blau, in diese unendliche Weite, die ihn anscheinend magisch anzog und von der er glaubte, dass es irgendetwas gab da draußen, dass er finden musste. Irgendetwas was ihm Hoffnung gab, irgendetwas von dem er träumte.
Es schien um so verrückter wenn man bedachte, dass er eigentlich noch nie ein besonders guter Schwimmer gewesen war.
Die Wellen waren nicht besonders hoch, er schaukelte gewissermaßen auf ihnen. Ganz weit hinten konnte er noch ein wenig Land erkennen. Es schien ihm als müsse er sich die Frage, ob er jemals wieder dahin zurückkehren würde, überhaupt nicht mehr stellen. Es wat still, die Sonnenstrahlen brachen sich auf der blau glitzernden Oberfläche des Wassers.
Es war ein anderes Gefühl der Einsamkeit als sonst. Er fühlte sich geborgen, wenn eine Möve über ihn hinweg flog waren diese Töne die sie ab und an von sich gab, erst weit dann nah, dann waren diese Töne wie eine Berührung, als streichelten sie ihn.
Ansonsten waren die Töne eher dumpf, das Wasser blubberte und eigentlich war es eher still, sehr still.
Er ließ sich jetzt treiben, bewegte kaum noch die Arme, fühlte sich leicht auf diesem salzigen Wasser. Von Ferne hörte er jetzt ein Geräusch, es war unangenehm und durchschnitt diese wunderbare Stille. Zuerst war es nur ein leises Surren doch es wurde rasch lauter, es kam näher und näher und schon konnte er erkennen, dass es von einem kleinen silbernen Punkt ausging, der anscheinend sich auf ihn zu bewegte. Er sah es nur undeutlich, aber nach und nach erkannte er, dass es ein Boot oder so was ähnliches sein musste. Auch kreiste plötzlich über ihm eine Art Hubschrauber, irgendjemand brüllte etwas unverständliches durch sein Megaphon zu ihm herunter.
Er war überrascht, kaum erleichtert, wollte er doch nur für sich sein und da draußen irgendetwas finden, nach dem er schon lange suchte.
Schon sah er zwei Männer, die auf dem Rand des Bootes saßen und mit wedelnden Armen sich ihm näherten.
Das Boot passierte seitlich an ihm vorbei, streifte dabei fast seine Schulter und schon packte ihn einer der Männer und riss ihn mit sich ins Boot.
Er lag da, wie ein nasser Fisch, schaute in ein sonnengebräuntes Gesicht mit weißen Zähnen, das ihn anlächelte. »Mann« sagte der Zweite hinter ihmsie muss man auch zu ihrem Glück zwingen


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