Teleshop

»Teleshop, schau rein, kauf ein, im Teeee-leeee-Shoooop!«

Neulich feierte der Teleshop 10 Jahre Teleshop. War das eigentlich die erste Verkaufssendung in Deutschland? Vorher konnte man glaube ich auf Superchannel noch so einen Wok bestellen, der war handgehämmert. Und Nagelfeilen: Mit den unglaublichen »micro crystals« konnte man sich die Fingernägel so hinschrubben, daß sie voll beeindruckend glänzten. Und die blieben dann auch so, »because it's natural«. Vorgeführt wurde das von einer Vampyra-Imitatorin. Oder wie heißt die? Elvira könnte auch sein. Ich weiß nicht mehr.

Wir haben ganz im Ernst mal einen Hähnchenbratständer oder wie das hieß, bei einem Teleshop bestellt. Das Ding sieht in etwa aus wie ein Kruppstahldildo und wird in dem möglichst bereits toten Hähnchen auch ganz ähnlich plaziert. Dann steht der Broiler eben im Herd und wird so rundum knusprig. Gleiches leistet jedoch auch unsere herkömmliche Bratautomatik mit einmaligem Umwenden, aber leider verfüge ich über kein Foto des possierlichen Brathähnchendildoverkäufers, mit dem ich die zugegebenermaßen völlig hirnrissige Kaufentscheidung vermutlich plausibel machen könnte.

Nie hört' mein Ohr so elenden Ton!
Nie sah mein Aug' so wirre Person!
Aus dem Land der Amerikaner
kommt ja viel Scheißdreck, doch das ist der größten aaner!

(Das reimt sich, und was sich reimt, ist gut! - Aus dem Buch der Sprüche, Pumuckl vs. Meister Eder)

Schlechter ist nur noch die Radiowerbung für Seitenbacher (Buchen). Wenn man die hört, kauft man mit Vorliebe Müsli - NICHT.

flog da nicht als Entree die Wählscheibe mit der Telefonnummer überaus spektakulär ins Bild? Ich fand das immer eine wunderbare Sendung - eine der Sendungen, bei denen mich ein innerer Zwang, nicht umzuschalten, befällt. Ich hab mich aber auch immer gefragt, wer bloss da tatsächlich anruft. Und ich glaube, ja, es war die erste Heim-Bestell-Fernsehsendung des deutschen Fernsehens.