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Lost in (real) Hyperspace [die große Vergeßlichkeit] (So, 15.8.99)
Von den Unbilden des Verschwindens und Auflösens (der Subjekte) in hypermedialen Lebensumgebungen
Mit Thomy beinahe (einmal wieder) nicht von einer Reise zurückgekehrt (Erinnerung an das Symposion der Ars Electronica 1990 »Im Netz der Systeme«, auf dem ich zum ersten Mal von dem »Cyberlag« berichten hörte - der Verwirrung von Cybernauten in den Momenten des Übergangs vom Cyberspace in die »Reakität«): Wir finden und wieder am Rande von Hannover (?) - oder irgendeiner anderen Stadt - auf einem Feldweg, nicht mehr wissend, wohin wir wollen (müssen?), noch im Entfenrtesten daran denkend, woher wir gekommen sind.
Wir wiederholen: wir wollten zu irgendeiner Party oder einem Abendesen oderzu einem Besuch eines alten Freundes oder zu einer Session (hier fangen die Schwierigkeiten schon an). Der Name, die Adresse, der Ort (wenn schon nicht als Frage nach den 3 klassischen aristotelischen Drama-Kathegorien - so sind wir doch immerhin in Deutschland, wo wir uns jederzeit und an jedem Ort ausweisen können müssen) ... Adrian ... aber der Nachname fällt uns nicht mehr ein. Woher hatten wir davon erfahren? War es wirklich an der Endstation irgend einer Straßenbahnlinie? (das war allerdings eine andere Geschichte!) Woran können wir uns noch erinnern? Wie wollten wir dahin kommen? Welches Verkehrmittel / Medium haben wir benutzt? Kein backspace? Gibt es kein zurück? Oder sollen wir einfach weitergehen? Oder vielleicht wenigstens eine Station zurück? D.h. bis zur nächsten Stelle, an der wir wieder verzweigen könnten. Dann wären wir wieder mitten drin - aber so sind wir vollständig draußen - out of space ...
[Dieses Gefühl der »vollkommen Verlorenheit« (allerdings ohne Herzklopfen wie in Todesangst-Zuständen) müßte auch durch den Schreibstil hervorgerufen / unterstützt werden: fragmentarisch, abgeschnittene Sätze, Wortfetzen, wilde Strudel von Assoziationen .]
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