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Es scheint, daß der Menschn der ich während meiner Krankheit war, keine Ähnlichkeit hatte mit dem, als den ich mich jetzt kenne. Ich erinnerte mich noch lebhaft, daß ich jeden Morgen mit einem Fluch auf den Lippen erwachte, weil ich wieder einen Tag überstehen mußte- ohne eine Ahnung, was mit mir los war. Ich wußte das andere offenbar nicht so empfanden wie ich, und insgeheim wünschte ich mir, über das sprechen zu können, was in mir vorging, um mir Gewißheit zu verschaffen. Ich erinnere mich, daß ich andere beobachtete und überlegte, was sie so sehr von mir unterschied.
Durch die Einsichten, die mir Lisa vermittelte, erfuhr ich, daß ich mich selbst und mein Leben und das Leben der anderen um mich herum mit getrübten Augen und einer zerschmetterten Seele voller durcheinandergewirbelter Gefühle und verzerrter Vorstellungen betrachtete. Durch ihren Blickwinkel gelang es mir, zu erkennen, daß ich der Mensch war, der ich immer sein wollte, den ich jedoch in mir nicht hatte sehen wollen.
Seitden glaube ich nicht mehr, daß ich dazu ausersehen bin, bestraft zu werden, sondern erlaube mir, menschlich zu sein, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Ich nehme das Leben, wie es ist, und spiele eher damit, als ständig zu versuchen, es in Ordnung zu bringen.
Vor vier Jahren fristete ich ein trostloses Dasein; gefangen in der schrecklichen Hölle des Lebens als Kranke. Meine Tage waren ausgefüllt durch eine Folge heimlicher Rituale.
Ich fühle eine große Traurigkeit in meinem Herzen, wenn ich jemanden sagen höre, es wäre unheilbar, sie wird sterben, es gibt keine Hoffnung usw., weil ich weiß, daß ich der lebende Gegenbeweiß bin. Ich war nicht anders als alle anderen, keine Ausnahme von der Regel, und ich weiß, es gibt Hoffnung auf ein Leben ohne dieses schreckliche Leiden und Hoffnung auf eine Zukunft.
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