Fischerring

Joschka Fischer trägt seit seiner Privataudienz beim Papst gut sichtbar einen protzigen Siegelring. Unbestätigten Gerüchten zufolge müssen alle Fraktionsmitglieder diesen »Fischerring« zu Beginn jeder Sitzung küssen.

Liebe Interessenten an der Nachfolge Christi,

herzlichen Dank, daß Sie sich für den Assoziationsblaster entschieden haben, um sich über das Thema 'Fischerring' zu informieren. Der Assoziationsblaster ist ein weltweit operierendes Kompetenzzentrum, das sich die Echtzeitbetreuung seiner Besucher und Insassen zum Ziel gesetzt hat. Hier sind nun Ihre angeforderten Informationen zum Thema 'Fischerring':

Der Fischerring als Symbol päpstlicher Macht ist uralt. Es heißt, ein Hobbit namens Smeagol hätte ihn in einer Spalte der Grabeskirche gefunden. Er wiegt annähernd 50 Kilo, das ist soviel wie zwei volle Kästen Bier; der Grund ist neben dem der Diebstahlsverhinderung ein symbolischer: Nur dem Pabst als Stellvertreter Gottes stünde es zu, solche Mengen Bier zu trinken, er tut es aber meist gar nicht. Er ist aus edelsten Materialien gefertigt, die größtenteils gar nicht auf der Erde vorkommen oder schon ausgestorben sind, wie zum Beispiel Bakelit und Mithril. Eingelassen in den Fischerring sind unter anderem Nägel vom Kreuz des heiligen Petrus, der Unterkiefer der heiligen Barbara sowie diverse Eiersteine vom See Genezareth, die Gregor VI. dort einmal während eines Badeurlaubes gefunden hatte. Da der Fischerring durch all diese Hinzufügungen über die Jahrhunderte immer größer wurde, muß inzwischen die heilige Pforte geöffnet werden, wenn der Papst das Gebäude verlassen will, wie es vorgestern um 21.37 MESZ tatsächlich geschehen ist.

So heißt der Ring des Papstes, vielleicht weil er ein indirekter Nachfolger des Menschenfischers Jesus sein soll.