Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Hyperdis«
birgit schrieb am 23.6. 2000 um 13:35:32 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Aussagesatz. Fragesatz. Ich ekel mich vor Fiktion. Vor Vokabeln. Konstruktion. Sogar vor Körperbau, wenn es im Satz steht. Da stehts. Ich ekel mich vor: Ich ekel mich vor Fiktion. Sehen Sie das Ich am Anfang der Schlange? Was heisst hier sehen? Ich ekel mich schon lange, auch vor Reim. Reimzwang. Ich ekel mich vor Satzkopf, Satzschwanz, Satzmittelstück, Satztorso, Satznabel, Satzzwang – Kunst ist gut für ekelhafte – schreibt Sonja Sekula, ich ekel mich vor Zitat, trotz Trost und Schatten, den Zitate spenden, siehe Wittgenstein. Was heisst hier siehe? Ich ekel mich vor Zikaden. Ich ekel mich davor, wie wenig Ekel ich an mir ertrage, wie wenig Ekeltoleranz ich habe, wie ekelhaft ich mit mir bin, wie sehr ich das geniesse.
http://www.dumontverlag.de/null/kempker/text5.htm)
hei+co schrieb am 23.6. 2000 um 13:22:15 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Wissenschafts-Techniken
Keine Wissenschaft ohne Technik, ohne Maschinen, vor allem nicht ohne [...] Universalwerkzeuge[...], da sie vom Werkzeug die Effezienz und vom Universellen die Wissenschaftlichkeit geerbt haben: die Computer. jeder glaubt und hat tausend Gründe zu glauben, daß ihre Erfinder - von Leibniz und Pascal bis zu Turing und von Neumann - sie fertig im Kopf hatten, ehe sie darangingen, Prinzipien, Geräte und Programme zu entwickeln. Nein. Wer forscht, weiß nicht, sondern tastet sich forwärts, bastelt, zögert, hält seine Entscheidungen in der Schwebe. [...]
In Wirklichkeit ist es mit ihm wie mit allen Akteuren dieses Buches - den individuellen und den kollektiven, den materiellen wie den intellektuellen, sie sind nur Darsteller seiner Verzweigungen und seines schwankenden Netzes. (35)"
(Michel Serres: Vorwort, in: Michel Serres (Hg.): Elemente einer Geschichte der Wissenschaften, Frankfurt/Main, 1994, OT: Paris 1989, 11-38; hier: 35)
maschine schrieb am 17.9. 2000 um 22:01:09 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Schriftsteller-schreibendeMaschine
Da ja die Kybernetik lern-fähige Maschinen konstruiere, wäre es durchaus denkbar, daß die literarische Maschine später ihre eigenen Codes in Unordnung bringe. »Um die Kritiker zufriedenzustellen, die nach Entsprechun-gen zwischen literarischen und historischen soziologischen, ökono-mischen Tatsachen suchen, könnte diese Maschine die eigenen stili-stischen Entwicklungen den Änderungen bestimmter statistischer Indices der Produktion, des Einkommens, der Rüstungsausgaben, der Verteilung von Entscheidungskompetenzen angleichen..« (Kybernetik, 15).
Der aufmerksame Leser wird die Pointe dieses Gedankenspiels spätestens ahnen, wenn Calvino diese Spekulationen mit - wie er ihm süffisant versichert- FRÖHLICHER MIENE vorträgt, statt in die Klageschreie seiner Schrifstellerkollegen einzustimmen: im Prozeß des Schreibens zersplittere sich der Autor in verschiedene Produktionsfiguren:»Der Schriftsteller, so wie er bis jetzt gewe-sen ist, ist bereits eine schreibende Maschine, das heißt, er ist es dann, wenn er gut funktioniert..«(Kybernetik, 17)
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