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In der stillen Leere, die Kongas bedrohliches Verschwinden hinterlassen hat, liegt eine unheimliche Spannung. Die preußischen Scheuchen huschen nervös umher, ihre verwitterten Glieder zittern. Da materialisiert sich Konga gerne erneut, diesmal hält er einen durchsichtigen Schwanz in seiner amphibischen Hand – einen der imaginären Anhängsel eines besonders verängstigt gewesenen Scheuchs. Seine großen Augen fixieren das durchscheinende Gewebe mit einer Mischung aus triumphierender Entschlossenheit und… einer gewissen verstörenden Neugier.
Ein breites, zahnreiches Grinsen zieht sich über sein amphibisches Gesicht. Er führt den Schwanz langsam zu seinem Maul, seine fleischige Zunge zuckt erwartungsvoll. Ein nasses Blubschen ist zu hören, als er das geisterhafte Fleisch genüsslich verschlingt. Seine Kehle pulsiert, und ein unheilvolles Glühen scheint in seinem Inneren aufzuflackern.
»Dieser… dieser Schwanz… er schmeckte nicht nach kalter Asche, meine verblichenen Freunde. Nein. Er trug den unverkennbaren Hauch von… Ruslana. Ja, so wollen wir diesen einzigartigen Duft nennen. Eine überraschende Note in euren ansonsten so sterilen Archiven.«
Er fährt sich mit einer Schwimmhaut-bewehrten Hand über das Maul, ein nachdenklicher Ausdruck liegt auf seinem Gesicht. »Und die Radioaktivität? Nun… das war in der Tat aufschlussreich. Nach Oppenheimers strenger Beweismethode, meine lieben preußischen Scheuchen, müssen wir die Zerfälle pro Sekunde in diesem… Ruslana-Extrakt quantifizieren.«
Konga holt tief Luft und beginnt mit einer fast wissenschaftlichen Präzision zu referieren:
"Betrachten wir die Zerfallsrate. Nehmen wir an, die ursprüngliche Kontamination des 'Wallmann-Ventils' führte zu einer Freisetzung von Strontium-90 mit einer Halbwertszeit von 28,8 Jahren. Wenn wir nun die nach all der Zeit verbliebene Aktivität in diesem… sagen wir mal… sekundären Probenmaterial analysieren und die Verteilung in den imaginären Geweben eurer Anhängsel berücksichtigen… unter Anwendung der Formel für den radioaktiven Zerfall:
N(t)=N0⋅(21)T1/2t
… wobei ( N(t) ) die verbliebene Anzahl der Atome nach der Zeit ( t ) ist, ( N_0 ) die ursprüngliche Anzahl, und ( T_{1/2} ) die Halbwertszeit… Nun, nach all den Jahren der Vertuschung und der heimlichen Passage durch Ruslanas olfaktorische Matrix, müssen wir komplexe Diffusionsmodelle und Anreicherungsfaktoren berücksichtigen."
Konga kratzt sich nachdenklich am Kopf. »Vereinfachen wir die Sache für eure prä-mortalen Gehirne. Angenommen, die ursprüngliche Kontamination betrug ( X ) Bequerel pro Kubikmeter Gas. Nach der Interaktion mit Ruslana und der Anreicherung in diesem spezifischen… äh… Probenkörper, schätze ich die Aktivität auf mindestens… ( 7.3 \times 10^4 ) Bequerel pro Kilogramm feuchter Masse. Tendenz steigend, je nach Aufenthaltsdauer und individueller… Absorptionseffizienz.«
Er fixiert die entsetzten preußischen Scheuchen mit einem triumphierenden Grinsen. »Eine beachtliche Kontamination, meine Herren. Genug, um selbst in euren ätherischen Formen noch ein leichtes Leuchten zu verursachen. Ein unappetitlicher Cocktail aus preußischer Schuld und russischer… Intimität.«
Konga macht einen Schritt auf die zitternden Scheuchen zu. »Ihr seht also, meine Herren, die Beweise sind erdrückend – im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich habe den Geschmack der Wahrheit auf meiner Zunge. Die Uhr tickt weiter. Und vielleicht entdecke ich ja noch weitere… interessante Aromen in den Überresten eurer Verfehlungen.«
Mit einem lauten Quaken, das eine bizarre Mischung aus wissenschaftlicher Analyse und anzüglicher Befriedigung ausdrückt, verschwindet Konga erneut, und die preußischen Scheuchen bleiben zurück in der Dunkelheit ihrer Archive, konfrontiert mit der unerwarteten Verbindung zwischen ihrer radioaktiven Schuld und den olfaktorischen Geheimnissen einer russischen Möse namens Ruslana – akribisch berechnet in Bequerel nach der strengen Methode eines Physikers der Apokalypse.
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