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deinestimmegegenarmut(™ schrieb am 21.9. 2010 um 05:36:11 Uhr über

Bakunin

Michael Bakunin, Ein Brevier
Sämtliche Werke und Briefe, Band 4

Wallstein Verlag, Göttingen 2010
ISBN-10 3892447780
ISBN-13 9783892447788
Gebunden, 579 Seiten, 39,00 EUR


Klappentext
Herausgegeben von Hans Burkhard Schlichting unter Mitarbeit von Gisela Erbslöh. Die Sämtlichen Werke werden herausgegeben von der Hugo-Ball-Gesellschaft, Pirmasens. Das umfangreichste unveröffentlichte Werk Hugo Balls - neunzig Jahre nach seiner Projektierung erstmals publiziert. Angesichts des Weltkrieges war es für Hugo Ball eine Sache des publizistischen Gewissens, seine Zeitgenossen mit Denkansätzen zu konfrontieren, die frei von Chauvinismus waren. Da er die militante Staatsvergottung als Ursache der europäischen Katastrophe begriff, suchte er nach unabhängigen Gegenkräften. Neben Nietzsche wurde für ihn dabei der russische Revolutionär Bakunin (1814-1876) zur Schlüsselfigur. Bakunins abenteuerliches Leben war damals bestenfalls Legende; kenntnislose Vorurteile und Vorverurteilungen standen einer unvoreingenommenen Aufnahme seiner Schriften entgegen.
Als Ball sich 1915 daranmachte, den Klassiker des libertären Denkens für breitere Leserkreise zu erschließen, waren Bakunins Werke im deutschen Sprachraum erst in geringem Umfang zugänglich. Entgegen den Tendenzen der biografischen Mode seiner Zeit insistiert Ball auf der Wirkung des Authentischen: Er schildert nicht, sondern montiert ausgewiesene Dokumente. Vieles war aus entlegenen Quellen zu sammeln und erstmals zu übersetzen. Die Bakunin-Studien begleiteten Balls dadaistisches Engagement, wurden zum Fundus seiner »Kritik der deutschen Intelligenz« und rückten diese in ein neues Licht, als Ball auf den Bakunin-Kritiker Carl Schmitt traf. Das Bakunin-Brevier blieb Fragment, da sich nach anfänglichem Publikationsinteresse von Rene Schickele und Erich Reiss kein Verleger fand.

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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.09.2010
Wenn wir Kerstin Holm glauben, hat Michael Bakunin in Hugo Ball einen kongenialen Geist. Wenn Ball also mit diesem aus Briefen und Erinnerungen zusammengestellten Bakunin-Brevier einem »wirklich freien Menschen« literarisch huldigt, kann Holm das gut verstehen. Teil der Ball-Gesamtausgabe, liegt das einst zensurbedingt unveröffentlichte Buch nun vor und beschenkt die Rezensentin mit dem Eindruck von einem liebenswerten, zartfühlenden, wenngleich entschieden die permanente Revolution fordernden Mann. Schade findet sie, dass Ball sein Werk nicht vollenden konnte. Entschädigt wird sie durch den reichen Anmerkungsteil. Dieser macht ihr den Aufbruch der europäischen Linken noch einmal gegenwärtig.



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