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Agarwaen schrieb am 16.1. 2003 um 18:17:59 Uhr über

Douglas

Douglas. Sicher kennen alle diese Parfumeriekette.
Ich bin eine Frau. ich bin wie es dem Charakter dieser speziellen katzenhaften Wesen eigen ist, überaus interessiert an süßen Düften, weichen Konsistenzen, komfortablen essenzen und leckeren pudrigen luxuraritäten...wie gerne ich durch meine douglas filiale streifen würde um all das in mich aufzunehmen, mich nach einem langen, verfickten tag mit ein bißchen schönheit und fragilität vollzusaugen und vielleicht eine kostbare badeessenz mit nach hause zu nehmen...
doch ein fakt an douglas stört dabei meine ruhe so aprupt und abstoßend wie die furunkel auf dem gesicht des kleinen mädchens in »der exorzist«: die verkäuferinnen. die »kosmetikberaterinnen«, sie sind immer perfekt gestylt, ihre frisuren sehen aus wie gefrorene stillleben, genauso wie ihr lächeln. alles an ihnen ist aufdringlich wie das kratzen von kreide auf einer tafel.
wenn wir bei dem gleichnis bleiben, dass frauen katzen sind, könnte man sagen, ich bin die elegante schwarze, unnahbar und immer etwas launisch. ich lebe ein katzenleben; d.h. ich wühle manches nachts in mülltonnen nach fischkonserven, halte dies natürlich sicher geheim. ich sehe auch manchmal abgerissen aus, sicher, aber ich lebe.
die typische douglasverkäuferin ist von der gleichen spezies, jedoch ein vollkommen anderes modell: sie ist eine perserkatze. vielleicht auch eine siam oder eine von diesen nacktkatzen (obwohl das wohl eher unglückliche zuchtopfer sind). Die Nase himmelhoch aufgerichtet, eine spitzes mündchen bei allem, was sie tut und ein umgangston, der so pervers nett und anschmiegsam sein will, dass jeder gleich weiß: die ist bereit zuzuschlagen, gleich hier, unverhofft.
sie akzeptiert andere nur, wenn ihr fell mindestens drei stunden gestrigelt wurde, wie ihres und ein halsband von gucci zeugt von noblesse. darüber hinaus behandelt sie dich wie etwas nicht zu identifizierendes, was sie in den mülleimer werfen will, ohne es anzufassen.

haben diese frauen vergessen, dass katzen, ob sie es nun zugeben oder nicht-das würden sie auf den tod nicht, sich in lauen sommernächten gerne vom landstreicherkater lieben lassen, dass der baum brennt? ich habe fast den eindruck. das schlimmste jedoch ist, dass die douglas-missies stets vergessen, dass sie in einer stinknormalen ladenkette angestellt sind, ähnlich wie karstadt oder H&M. sie verhalten sich, als bekämen sie für ihren abstieg in die niedere welt das feine popöchen von georgio armani selbst gepudert.
irgendwie bewundernswert, solch ein imaginationsvermögen.


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