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Armin Kron schrieb am 11.2. 2012 um 00:31:40 Uhr über

Faust

Anstatt einer Gretchenfrage wollen wir hier einmal losblastern, was wirklich Sache ist, deshalb kurz mal gut festhalten:

Dr. Faustus hub mit beiden Fäusten derart heftig aufs Pult, dass Adolar & Betty bis ins Innerste erschreckt von ihren Schreibtischunterlagen hochsahen.
»Herr Doktor! Aber was haben Sie?«, frug Betty ganz erblasst.
»Da fragst du noch? In weniger als einer Minute wird der alte Händler hier sein mitsamt seinem Krämerladen - und er wird hier wieder einiges auf den Kopf stellen! Ach nun ja, ihr habt es ja noch nie erlebt
»Wie meinen Sie«, wollte Adolar wissen, »das? Er wird den Laden ja wohl schlecht mitbringen können
»Ooo, da kennst du den alten Händler nicht! In seinem Krämerladen wird er hier einfallen - einer Naturgewalt nicht unähnlich - aaaaaah! Hab ichs nicht gesagt?!«
Die Wand brach ein. Betty begann hysterisch zu schreien. Sie sah dabei fast aus wie die Person auf dem berühmten Gemälde von Edvard Munch. Adolar dagegen warf sich, so wie er es vor kurzem erst noch bei der Bundeswehr gelernt hatte, wohlgeübt zu Boden und gab den unter Beschuss Stehenden.
Staubwolken quollen wie Qualm dick in die Bude, machtlos, das Getöse dämpfen zu können. Bestialisches Kreischen erfüllte den Ort, Mauerbrocken pfiffen herein und Betty bekam gerade während sie einatmete einen vollen Quaster Staub ins Gesicht. Als hätte sie eine ganze Packung Zwieback-Brösel eingeatmet, neigte sie sich qualvoll übers Pult, ihre Lungen schienen ihr wie von Millionen tiefst sitzenden glühenden Schmerzenspunkten zusammengezogen zu sein - ihr war, als ob sie nie je wieder würde Luft bekommen können. Sie machte noch ein heftiges Geräusch, das klang wie Propangas, das durch eine Salpeterröhre zischt: dann setzte es Betty hintüber und sie war erst einmal bewusstlos.
Endlich trat Ruhe ein, das Bersten von Mauern verklang. Ohn Angst stand der sich erhoben habende Dr.Faustus hinter seinem Pult und starrte auf den Krämerladen, der halb in seine Studierstube ragte, von Staub immer noch umwallt, als würde dieser zart verwirbelt von unsichtbaren Engelsflügeln. Die Tür indes im Krämerladen tat sich auf und heraus trat der alte Händler, ein Taschenbuch hoch erhoben in den Händen wie ein Kruzifix zur Abwehr gegen den Teufel.

(Zero Zoxx und J.G.Wind in DIE KRYPTISCHEN TEXTE,
Band IV - Der Weg des Polterns, 2003)


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