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Celeste schrieb am 25.8. 2013 um 15:17:20 Uhr über

Schlüpfergummi

Im Nordwesten des Bezirks liegt auf dem linken Jagstufer reizend und geschützt das ehemalige Cisterzienserkloster Schönthal, gegen Osten überragt von dem Benediktusberg und dem mit einer Rundkapelle geschmückten Kreuzberg, während von Süden her der Buchenwald bis an die Ringmauer des Klosters sich schattig hinabzieht. Zwischen dem Benediktusberg und dem Jagstflusse dehnt sich das noch ganz von seinen Ringmauern umfaßte Kloster, besonders dem von Berlichingen her das hübsche Thal Heraufwandernden ein großartiger Anblick. Umstehende Abbildung zeigt das Kloster noch in seiner alten Gestalt aus dem Jahr 1686, kurz vor dem Neubau (s. u.). Kirche und Klostergebäude standen auf derselben Stelle, waren aber bescheidener. Die alte Kirche hatte, so zeigt es der Plan, drei Schiffe romanischen Stils, Querschiff und Chor stiegen höher auf und waren ohne Zweifel frühgothisch, ein starker Dachreiter erhob sich an der Westmauer des frühgothischen Baues. Die meisten Nebengebäude, sowie die Gärten, bestehen heute noch wie damals; deshalb kann dieser Plan auch jetzt noch als Wegweiser durch die Klosteranlage dienen. Um die an der Westseite durch die Jagst, an den übrigen durch einen Wassergraben geschützte Ringmauer stehen größere und kleinere Thürme und über dem Haupteingang an der Nordseite erhebt sich ein starker, vom zweiten Geschoß an achteckig werdender Thorthurm, zu dem eine jetzt gemauerte Brücke führt. Über dem Rundbogen hat dieses Eingangsthor in einer Nische ein auffallend schönes, noch bemaltes Steinbild der Maria, der Beschützerin aller Cisterzienserklöster. Darunter das kunstreich gearbeitete, von zwei Engeln gehaltene Wappen des Klosters und unter ihm die Wappen der Bebenburger (zwei Thürme) und des Abtes Fuchs (ein Fuchs). Am Thorbogen selbst liest man die Zeit der Errichtung des Thorbaues in der Jahreszahl 1621, und, gleichwie am inneren Thorbogen, die Buchstaben R. P. D. F. A. S., d. h. Reverendus Pater Dominus Fuchs Abbas Schönthalensis. Dieser Eingang zum Vorhof des Klosters enthielt einst rechts die Wohnung des Pförtners, die sich gegen den Vorhof in eine kleine, auf zwei Seiten offene Halle endigt. Ein Kreuzgewölbe bedeckt sie, über ihrem östlichen Bogen trägt eine Steintafel wieder das Wappen des Abtes Fuchs und F. A. Z. S. 1621. Rechts von der ehemaligen Pförtnerswohnung und mit ihr verbunden streckt sich lang hin ein Gebäude, der frühere Offiziantenbau, über einer Thüre wieder mit 1621. Der Kameralamtsdiener und der Seminararzt bewohnen jetzt diesen Bau. Im Vorhof zur Linken steht die Kilianskapelle, ein Kirchlein, worin, wie in der in Trümmern liegenden Dreifaltigkeitskapelle in Maulbronn, die in den Vorhof eingelassenen Fremden, sowie einige Tage im Jahr auch Frauen Zutritt hatten. Glücklicherweise blieb es erhalten. An der Westseite ist das Portal durch eine große Einfahrt zerstört, aber die Spitzbogenfenster der nördlichen Langseite und die der Nordseite des Chors zeigen streng schönes frühgothisches Maßwerk mit Sechsblattrosetten. Auf dem Westgiebel sitzt eine schöne große doppelte Kreuzblume und über dem quadratischen Chor, der ursprünglich wohl einen schlanken Dachreiter trug, steigt jetzt ein dreistockiger Thurm mit spitzem vierseitigem Helm auf, erbaut im Jahr 1620 noch im gothischen Stil. Die Jahreszahl steht über dem nördlichen Schallfenster des dritten Stockwerks, weiter unten hält ein Engel den Cisterzienserschild. Das Innere, jetzt Magazin, hat im Schiff eine flache Holzbalkendecke, im Chor ein kraftvolles Rippenkreuzgewölbe mit Blätterschlußstein. Der Bau zählt zu den tüchtigsten frühgothischen unseres Landes und ist eine der wenigen noch erhaltenen Vorhofkapellen der Cisterzienserklöster.


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