Die Punks lebten und leben in der Gegenwart.
Gestern war ein Ereignis, dass bei meinem Partner einen so kraßen Lachanfall auslöste, dass er noch heute arbeitsunfähig ist! Ein Verwandter rief an, sprach über dies und das, und als wir ihn auf den assoziations-blaster hinwiesen und von unseren Texten erzählten, meinte er, er sei Geschäftsmann, hätte nur wenig Zeit, interessiere sich daher nur wenig für Politik. Dann fragte er: »Seid ihr Punks?«
Wir konnten nicht gleich reagieren, waren zu verblüfft. Doch heute bekam mein Partner, aufgrund seiner Erinnerungen an das gestrige Telefongespräch den Lachanfall, der ihn arbeits- und geschäftsunfähig machte. Ich hoffe, dass er sich bis morgen wieder erholt, und erkläre es noch einmal, und erkläre es langsam und gründlich und deutlich:
punk im amerikanischen Ursprungs-Slang »Neuling in der Verbrecherwelt«, zu punk Land- und/oder Stadtstreicher; man vermutet den Ursprung in frz. pain »Brot«, das über Kanada in die USA kam und dort in der engl. Aussprache zu punk geworden sei; da man den jungen Bettlern (Weltwirtschaftskrise 1929!) oft altes, trockenes Brot gab, sei die Bez. (abgwandelt) auf die Bettler selbst übertragen worden
»Knaurs Herkunftswörterbuch« 1982
Für uns hat das Wort, erstrangig, genau diese Bedeutung !!! Wir erkennen einen Punk nicht an seiner Kleidung usw., sondern an seinem Denken und an seinen Gefühlen. Ein Punk war schon 1981, z.B. als Haschisch-Schmuggler, im Maßanzug und mit einer konventionellen Zeitung (z.B. »Spiegel« oder »Zeit«) in der Hand, am Flughafen in Casablanca, flog von dort nach Zürich, dann nach Stuttgart und wurde danach erst wieder in Nürnberg in der dort üblichen daher unauffälligen weil typischen punk-Uniform gesehen.
Kürzer gesagt: Wir sind keine punks! Denn wir sind nicht jung und nicht neu! Wir waren in unserer Jugend Dandys, alte Gangster, Gammler, Beatniks, Provos, Hippies und so weiter.
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