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gerichteter Graf schrieb am 5.9. 2009 um 10:07:15 Uhr über

kreationismus

Und ich lege nach:
Der eigentliche Kreationismus scheint mir sogar unwiderlegbar zu sein.
Denn, seien wir ehrlich, sowas wie Wissenschaft funktioniert so richtig nur im Rahmen bestimmter Prämissen. Natürlich können diese bei Widerspruch verworfen werden (Widerspruchssatz), aber letztendlich sind auch Wissenschaftler Menschen, und menschliches Denken hat gewisse Tendenzen (ich werde darauf zurück kommen, keine Sorge). So z.B. die euklidische Geometrie, die von vielen Leuten als die Wahrheit schlechthin betrachtet wurde und dann durch Einstein mehr und mehr ins wanken kommen musste.
Heute sieht man die Geometrien anders; aber noch die alten Logiker (~20. Jh.) waren der Meinung, nur eine Geometrie könne wahr sein, die anderen müssen folglich sich selbst widersprechen.

Genauso wie die Hohlweltentheorie in Rahmen ihrer alternativen geometrischen Axiome durchaus von sich sagen kann, den Raum um uns herum perfekt zu beschreiben. Lediglich die Mechanik, die aus dieser These resultiert wäre extrem Kontraintuitiv und schwer zu rechnen. Man könnte sagen, ein wesentlicher Teil unserer Wissenschaftlichen Methodik ist Heuristik.

Kurz gesagt muss also festgestellt werden: Wer den gesunden Menschenverstand über Board wirft, dem ist mit Gegenbeweisen, Widerlegungen usw. auch nicht mehr zu helfen; der wird sich wahrscheinlich auf seine Weise der Wahrheit annähern müssen. Vielleicht ist sein Weg dabei genauso zielführend (wenn er seine These der Empire anpasst!) wie unserer, aber wesentlich schwerer zu gehen, da kontra jeden normalen Denkens und darüber hinaus (und auch deshalb) nur von wenigen vertreten.

Wer aber so einen Weg, wie den Kreationismus geht, gerät in eine andere Falle, nämlich die, erklären zu müssen, warum Gott ausgerechnet einen Menschen als sein Ebenbild geschaffen hat, der die Wahrheit nicht am Einfachsten erkennt. Die Evolutionstheorie kann sich darauf zurückziehen, dass menschliche Hirne (...) ebene produkte eine langen Evolution sind, die sie darauf anpasste, dass sie in einer sehr konkreten Situation in der afrikanischen Steppe überleben konnten. Der Kreationist dagegen muss zugesehen »Die Weisheit der Welt sei Torheit vor Gott« womit er sein eignes Arbeitsprogramm in Frage stellt. Wieso sollte ein Kreationist auch forschen und sich weltich durchzusetzen versuchen, wenn solche Weltweiseheit sowieso der falsche adressat für ihn wäre? Müsste er sich nicht ganz auf Studium seines Buches beschränken?

Wenn offenbar der Menschn nicht zur Erkenntnis der Wahrheit aufgefordert wurde, sondern zu einer Art seelischen Besinnung über die alten Geschichten, wieso sollte er also die Wahrheit, z.B. der Arche Noah beweisen? Damit tut er sich nur selbst eine Bärendienst. Dazu kommt, dass die Story von wegen Schöpfungn nun vieles eben gar nicht erklärt, wohingegen Evolution sehr wohl eine gute Erklärung ist.


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