Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 22, davon 22 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 7 positiv bewertete (31,82%)
Durchschnittliche Textlänge 988 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 0,409 Punkte, 9 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 16.6. 2000 um 01:25:03 Uhr schrieb
hei+Co über kollaboration
Der neuste Text am 3.10. 2024 um 13:16:04 Uhr schrieb
gerhard über kollaboration
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 9)

am 4.6. 2009 um 12:01:30 Uhr schrieb
Rufus über kollaboration

am 18.11. 2015 um 21:13:42 Uhr schrieb
Schmidt über kollaboration

am 5.4. 2007 um 14:50:11 Uhr schrieb
mcnep über kollaboration

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Kollaboration«

hei&co schrieb am 14.9. 2000 um 08:57:08 Uhr zu

kollaboration

Bewertung: 2 Punkt(e)

5.1. Interaktion mit der Zeit: Takte der Kooperation
Frank Hartmann beschreibt das grundlegende Verhältnis von ästhetischer und allgemeiner gesellschaftlicher Zeitorganisation als ein musikalisches »Taktgefühl« und macht - wie schon Umberto Eco in den entscheidenden Charakteristika des »offenen Kunstwerkes« - Anleihen bei musikalischen Improvisationstechniken: "Jeder ist [...] eine innere Kooperative, ein selbstgenügsames Kollektiv. Er hat die für seine Leistung nötigen Ordnungen anschaulich in sich und übt sie schnell und sicher aus, ein Verfügen, das kein analytisches Nachvollziehen und Durchspielen, sonder der direkte Zugriff aus der Souveränität des Rück- und Überblicks ist. [...] Dieses formale Potential wird zunehmen und liegt gesellschaftlich bereit, um an anderem Ort genutzt zu werden. Es ist absehbar, daß sich die künstlerische Arbeit seiner bedient. Der Kooperationserfahrenheit des Arbeitsvermögens entspricht in der ästhetischen Produktivität zwar nichts gleichlautendes, aber in dem Maße, in dem künstlerische Praxis Aktion wird, sie ihren Zielpunkt in der öffentlichen Handlung hat und nicht in einem Außerhalb der Produktion, des Zeitpunktes, der Autors und des Ortes liegendem Produkt, bildet sich eine Art Taktstraße heraus, die Aktionszeit. Diese Trasse organisiert gleichsam selber, wie beim musikalischen Improvisieren, die Zeiten, in die die Beiträge unterschiedlicher kooperierender Autoren hineingehen können. Es ist, sobald die Zeitspannung hergestellt ist, immer schon etwas da.
Nun ist dieser Taktgeber in den bildenden Künsten kein reines Zeitmaß, sonder immer auch optisches Medium."

hei+Co schrieb am 16.6. 2000 um 01:25:03 Uhr zu

kollaboration

Bewertung: 2 Punkt(e)

wenig bekannt ist aber vielleicht die Tatsache, daß ein kollaboratives Schreibexperiment zwischen André Breton und Philippe Soupault geradezu den Beginn der surrealistischen Kulturrevolution einleitet:
Wir beamen uns direkt in das Jahr 1917. Der Weltkriegt tobt. Man hört Kanonendonner. Die Front ist nur noch 40 km von Paris entfernt. Inmitten des Grauens, zwischen Verwundeten, Verletzten, Verstümmelten, verrückt gewordenen inszenieren Cocteau, Picasso und Satie die Revue »Parade«. Experimentelle Schnittechniken. Krieg und Kino ...
"... den fixierten Sinn der Sätze zerschneiden ... gedankenlose Touristen des Wortes einer Vibrations-Massage unterziehen .. das Medium ist Massage ... das Wort fällt ... und mit ihm das BILD dessen, was es bezeichnet, Durchbruch im Grauen Raum ... (Burroghs: Nova Express)
Apollinaire macht Breton (21) mit Soupault (20) bekannt bekannt. Aragon (20) und Breton (21) werden als Hilfsärzte mobilisiert. Soupault (20) war durch Zufall am Leben geblieben, nachdem man neue Impfstoffe gegeg Thyphus an den Rekruten ausprobiert hatte. Mehrere starben. Andere erkrankten schwer. Man hört Kanonendonner ... das Wort fällt ... Soupault (20) entdeckt in einer Buchhandlung nahe dem Lazarett die »Gesänge des Maldoror« ... Durchbruch im Grauen Raum ... die drei Freunde lesen sich gegenseitig den Text mit lauten Stimmen vor ... ... das Wort fällt ... und mit ihm das BILD dessen, was es bezeichnet ... und ihnen wird schwindelig, sie sehen alles mit anderen Augen - ein Beweis, daß Literatur doch die Welt verändern kann (oder zumindest die Wahrnehmung der Welt)!

hei&co schrieb am 14.9. 2000 um 08:59:19 Uhr zu

kollaboration

Bewertung: 1 Punkt(e)

Frank Hartmann bezieht sich hier teilweise implizit auf einen sehr interessanten Artikel von Dieter Hoffmann-Axthelm, der die musikalischen Grundlagen der Kooperation am Ende freilich noch stärker betont: "Der Kooperationserfahrenheit des Arbeitsvermögens entspricht in der ästhetischen Produktivität zwar nichts Gleichlautendes, aber in dem Maße, in dem künstlerische Praxis Aktion wird, sie ihren Zielpunkt in der öffentlichen Handlung hat und nicht in einem Außerhalb der Produktion, des Zeitpunktes, des Autors und des Ortes liegendem Produkt, bildet sich eine Art Taktstraße heraus, die Aktionszeit. Diese Trasse organisiert gleichsam selber , wie beim musikalischen Improvisieren, die Zeiten, in die die Beiträge unterschiedlicher Autoren hineingehen können. Es ist, sobald die Zeitspannung hergestellt ist, immer schon etwas da.
Nur ist dieser Taktgeber in den bildenden Künsten kein reines Zeitmaß, sondern immer auch optisches Medium. Gegenstand sind die aktuellen Wahrnehmungsgewohnheiten: Schnitte, Beschleinigungen, Überblendungen, Gleichzeitigkeiten und Zeichenabstraktionen der alltäglichen Wahrnehmung. Foto, Film, Video, Computerfilm bringen sie nicht hervor, aber stellen sie dar, treiben sie voran, spitzen sie zu. Wir sollten die optischen Medien nicht überschätzen. Subjekt ist, bei aller Unterworfenheit unter Taktverfahren, noch immer die Wahrnehmung. Kooperation heißt, seit ihrer Erfindung, rhythmisierte Wahrnehmungszeit. Nicht neutralisierte optische Signale, sondern Lieder waren ihre ersten Taktgeber. Aus der Arbeitskraft ausgetrieben, kehre die Kooperation, so sie wieder ästhetisch würde, nur zu ihren Anfängen zurück.» Hoffmann-Axthelm, Dieter, «Kunst und Kooperation", in: Künstlergruppen. Von der Utopie einer Kollektiven Kunst, hg. v. Florian Rötzer, Kunstforum, Bd. 116, 11/12 1991, S. 154-159, hier: S. 159.

Einige zufällige Stichwörter

vernetzungsgorilla
Erstellt am 12.12. 2000 um 15:08:59 Uhr von pinkelchen, enthält 22 Texte

Web-Blaster
Erstellt am 5.7. 2004 um 23:14:29 Uhr von Daniel Arnold, enthält 4 Texte

Möbiusband
Erstellt am 12.1. 2004 um 16:52:59 Uhr von adsurb, enthält 12 Texte

Tränen
Erstellt am 27.10. 2001 um 22:17:30 Uhr von hydraios@gmx.de, enthält 83 Texte

Langspielplattencover
Erstellt am 6.1. 2001 um 22:20:07 Uhr von Echt, enthält 15 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0263 Sek.