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mcnep schrieb am 7.4. 2004 um 23:35:58 Uhr über

Büchereitoilette

Keine Ahnung, wann Liamara Geburtstag hat, aber falls Alvar, wie es Ehemännern gelegentlich zu unterlaufen pflegt, den mal vergessen sollte, möge sie dieses Stichwort aufrufen und sich getröstet fühlen, denn es ist ihr zum Geschenk gedacht. Besonders viel fällt mir aber zu Büchereitoiletten nicht ein, nur daß unsere Stadtbibliothek vermutlich schlechte Erfahrungen gemacht hat, denn da ist immer dieses komische blaue Licht, das Junkies ihre Adern nicht finden läßt, und den Schlüssel muß man sich extra von einer der dort sitzenden Damen abholen. Ich weiß nicht genau, ob es mir unangenehmer ist, einen Kloschlüssel von einer alten oder einer jungen Bibliothekarin einzufordern; zwar hat die ältere schon mehr gesehen im Leben, nichts Menschliches ist ihr mehr fremd, doch die jüngere mag ein entspannteres Verhältnis zu ihrem Körper haben, und wenn ich sie mit Brille, wie ich sie zu Lektürezwecken leider immer häufiger brauche, um den Schlüssel frage, mag sie denken: »Intellektuelle gehen pissen! Cooloder was eine junge Bibliothekarin in solchen Momenten eben zu denken pflegt. Peinlicher ist jedoch die Rückgabe des Schlüssels, denn bleibe ich länger weg, denkt die empfangsberechtigte Schlüsselperson bestimmt: »Hoffentlich hat er sich nach dem Kacken die Hände gewaschen, sonst habe ich gleich Kolibakterien in der Handflächeoder sie mag denken, ich hätte vielleicht ein Blech geraucht, weil ich ja im Blaulicht meine Adern nicht treffen konnte. Vielleicht unterstellt sie mir gar, die Lektüre irgendeines anstößigen Werkes der Weltliteratur hätte meine Sinne unstatthaft gereizt, und sie malt sich aus, wie ich hochroten Kopfes mein Ejakulat an die Klokabinenwand verströme. Bliebe ich jedoch nur kurz, streifte sie womöglich mit dem Blick flüchtig über den Hosenschlitz, um sich an meiner Statt zu versichern, daß er richtig geschlossen wurde, und das mit dem Händewaschen würde sie vermutlich auch denken, obwohl ich es albern finde, mir nach jedem Lullern die Hände zu waschen, denn es gibt kein keimfreieres und penibler gewaschenes Glied als das meine, wenn ich mich, selten genug, in die Öffentlichkeit begebe, man kann ja nie wissen, wen man so alles trifft.


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