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princeoftaipei schrieb am 27.9. 2003 um 22:08:52 Uhr über

Gefühle

Vielen Menschen ist immer noch nicht klar, dass sie ein biologischer Organismus sind, der nach gewissen Regeln funktiniert. Die Kenntnis dieser Regeln ist leider unheimlich ernüchternd. Ich bin kein Biologe aber reime mir das hier als Einmaleins in puncto Gefühle zusammen.

Gefühle werden durch Hormonspiegel verursacht (Axiom). Es gibt nicht viele Hormone, also ist die Sprache der Gefühle niemals präzise. Hormone wirken sich direkt auf den Körper aus und steuern Organfunktionen, daher ist das Erleben von Gefühlen stets unheimlich intensiv im Vergleich zur Stimulation des Nervensystems. Hormone haben binären Charakter, d.h. es ist nur viel oder wenig da, im Zusammenspiel der einzelnen Hormonspiegel entsteht das Gefühl. Einzelne Gefühle (eventuell sogar einzelne Hormone!) sind stets mit einer starken Wertung belegt (Anziehung=positives Gefühl, Abstoßung=negatives Gefühl), Bsp. Liebe oder Angst. Sie kennen nur zwei Wörter: gut und schlecht. Es gibt kein Gefühl ohne diese Wertung, stimmts? Diese starke Wertung dient dem Überleben des Organismus und der Art, im Zweifel siegt stets das Gefühl über den Verstand und damit die Evolution (und die menschliche Biologie als dem gegenwärtigen Stand der Evolution) über etwaige Misinterpretationen des Verstands. Sozusagen sind die Gefühle die sichere Bank des Wesens Mensch, sie irren sich nicht. Ein anderes Wort (wenn auch negativ belegt und oft nur für den Geschlechtstrieb verwendet) für Gefühl ist Trieb.

Gegen die eigenen Gefühle zu leben macht depressiv und krank, sich die eigenen Gefühle bewusst zu machen und seine Lebensziele danach auszurichten macht ultimativ glücklich! Daran führt kein Weg vorbei, das ist schlicht definitionsgemäß so, weil »glücklich« genau den Zustand beschreibt, den Forderungen aller Gefühle nachzukommen.

Man muss sich darüber klar sein, dass nach diesem Modell echte Gefühle stets nur und ausschließlich biologischen Charakter haben. Also: Erhalt und Nutzen des Individuums, und Erhalt und Nutzen der Art. Man fühlt sich schlecht, wenn diese biologisch determinierten Ziele nicht realisierbar sind oder aus welchen Gründen auch immer nicht realisiert werden.

Ich glaube, diese biologische Sichtweise hilft durchaus, Art und Wesen der eigenen Gefühle zu verstehen. Oft mangelt es an Worten, Gefühle zu beschreiben. Das ist aber nach diesem Modell gar nicht nötig, da sich der Sinn (das Ziel, der Zweck) des Gefühls aus der Biologie heraus erklären lässt. Man kann dadurch mit den eigenen Gefühlen (besser?) umgehen lernen, und auch die Aktionen anderer Menschen besser verstehen. Leider (wie schon erwähnt) ist diese Sichtweise unheimlich rational und ernüchternd.
Hm, ich fürchte ich erzähle niemandem hier was neues, na wie dem auch sei...


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