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Mäggi schrieb am 21.8. 2001 um 23:14:26 Uhr über

Grund

redundanz 60

Quallen haben zuhause nie Durst durst ist anders. anders als hunger. und auch anders als jedes ander ding was es so gibt. trotzdem ist es cool nach einem richtigen
durst tetwas richtiges zu trinken Gibt es hier irgendwo ein WC? die party näherte sich ihrem höhepunkt. überall ausgelassen tanzende leute, und dazwischen grüppchen, die sich mit intellektuellen
bonmots gegenseitig übertrumpften und in sprechpausen hastig an chemo-farbenen drinks schlürften. plötzlich dunkelheit und stille.
»keine panik, das ist nur ein stromausfall. wahrscheinlich war das netz überlastet« meldete sich eine beruhigende stimme. eine nicht
ganz so beruhigende stimme antwortete: »nein, kein stromausfall...« in der mitte des großen raums ging ein gleißender spot an, und in
den ecken entzündeten sich schwarzlichtröhren. »macht mal platz« kam es von der tür, und herein schwebte der gastgeber in einen
gespenstisch reflektierenden weißen arztkittel. hinter ihm schob ein quasimodo-förmiges wesen eine bahre, auf der etwas lag, das
wiederum mit einen weißen laken (auch gespenstisch reflektierend) war.
der gastgeber fing an zu sprechen: » tja leute, ihr wißt, für meine gäste ist mir nichts zu teuer. deshalb habe ich mir erlaubt, heute eine
kleine überraschungsautopsie für euch zu arrangieren. igor, skalpell bitte...« das laken von der bahre war noch nicht zurückgeschlagen,
da ließen sich schon die ersten kotzgeräusche der zartbesaiteteren gäste vernehmen. Ein bonmot ist eine bestimmte lustige Bemerkung. Sie sollte situationsbezogen, nett formuliert und intelligent sein. Sonst ist es kein
Bonmot, sondern eben nur eine lustige Bemerkung. Man sagt auch Intelligenzbestie. Wie gemein. Wenn die Todesstrafe eingeführt wird, ist es Zeit, auszuwandern. Todesstrafe ist grundsätzlich falsch. Der Staat, der sie einsetzt, bejaht den Mord, nichts anderes ist das vorsätzliche Töten eines
Menschen, und verneint das Leben als Grundwert. Klar, daß Richter und Scharfrichter meinen, sie hätten gute Gründe, aber die hatte
der Verurteilte sicher auch. Ihm wird aufgrund seiner Ausbildung und laut dem Gesetz die Möglichkeit gegeben über Recht und Unrecht zu walten. Im Grunde ist er
nur ein zeigefinger des Staates-der aus uns allen besteht. Jeder Angeklagte sitzt auch auf unserer Anklagebank. Es wäre doch viel interessanter, in Gesprächen den Dingen auf den Grund als seinen Gesprächspartnern auf die Nerven zu gehen, oder?


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