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® schrieb am 5.11. 2010 um 00:59:44 Uhr über

saxophonist

FredAnderson
Fred Anderson Jr. (* 22. März 1929 in Monroe, Louisiana; † 24. Juni 2010 in Evanston (Illinois)) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Tenorsaxophon, Komposition).


Fred Anderson (Vision-Festival 2008)Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben und Wirken
2 Diskographische Hinweise
3 Quellen
3.1 Anmerkungen
4 Weblinks

Leben und Wirken [Bearbeiten]
Anderson wuchs in Evanston (Illinois) auf und war als Musiker zunächst Autodidakt, hatte aber eine zusätzliche Ausbildung am Konservatorium und lernte Musiktheorie bei privaten Lehrern. Bis 1972 arbeitete er als Teilzeitmusiker und ernährte seine Familie mit Hilfe anderer Jobs, etwa als Maurer. Ab 1962 trat er mit dem Trompeter Bill Brimfield auf, spielte 1964 in Detroit auch mit Archie Shepp und ab Mitte der 1960er Jahre in Chicago mit vielen Musikern der von ihm mitgegründeten AACM, etwa Jack DeJohnette, Joseph Jarman oder Muhal Richard Abrams. Erst 1972 gründete er ein eigenes Sextett. 1976 spielte er auf verschiedenen Festivals in Europa; im nächsten Jahr war er mit Dieter Glawischnig und Ewald Oberleitner auf Tournee. Zwischen 1978 und 1980 spielte er mit eigenen Formationen u. a. auf dem Moers Festival (LP „Another Place“ von 1978), arbeitete auch im Duo mit Steve McCall („The Missing Link“). In den nächsten Jahren blieb Anderson in erster Linie vor Ort, wo er u. a. mit Marilyn Crispell auf dem Jazzfestival auftrat und regelmäßig im eigenen Club „Velvet Lounge“ (auch mit Peter Kowald) zu hören war. Er nahm auch mit dem DKV Trio von Ken Vandermark auf und wurde an Einspielungen von Misha Mengelberg und den Gruppen Marduk und New Son Union beteiligt. Im Jahr 2000 trat er auf dem Jazzfestival Frankfurt gemeinsam mit Tortoise auf.

1982 übernahm er die Bar in Chicago, in der er zu dieser Zeit als Bedienung arbeitete, und nannte sie Velvet Lounge. Der Jazzclub, der 72 Besucher fasste, wurde bald zum Zentrum der Chicagoer Avantgarde. 2005 wurde der Block, in dem sich die Velvet Lounge befand, abgerissen; mit finanzieller Hilfe aus aller Welt konnte Anderson den Club nur wenige Blocks vom alten entfernt neu eröffnen.

Anderson blieb trotz eines avantgardistischen Konzepts in der Tradition orientiert. Zu seinen Kennzeichen gehört Ekkehard Jost zufolgeein voluminöser, bluesgetränkter Sound, ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Entwicklung melodisch-motivischer Fortspinnungen und ein Sinn für die gleichsam dramaturgische Gestaltung emotionaler Prozesse zwischen Hektik, Entspannung und Melancholie.“[1]

Am 14. Juni 2010 erlitt Fred Anderson einen schweren Herzanfall und befand sich seitdem im Koma. Er starb am 24. Juni 2010.

Diskographische Hinweise [Bearbeiten]
Dark Day – Live in Verona 1979 (Atavistic, 1979) mit Billy Brimfield, Steven Palmore, Hamid Drake
The Missing Link (Nessa, 1979) mit Larry Hayrod, Hamid Drake
''Live at the Velvet Lounge (Okkadisk, 1998) mit Peter Kowald, Hamid Drake
Duets 2001: Live at the Empty Bottle (Thrill Jockey, 2001) Duo mit Robert Barry (dr)
Blue Winter (Eremite, 2004) mit William Parker, Hamid Drake
Quellen [Bearbeiten]
Richard Cook & Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz Recordings. 8 Auflage. Penguin, London 2006, ISBN 0-14-102327-9.
Ekkehard Jost: Jazzmusiker: Materialien zur Soziologie der afro-amerikanischen Musik. Ullstein, Berlin 1982, S. 203–212 (Interview)
Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. 1, Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-499-16512-0.
Wolf Kampmann: Reclams Jazzlexikon. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010528-5.
Anmerkungen [Bearbeiten]
1.↑ zit. n. M. Kunzler, Jazz-Lexikon Bd. 1, S. 39
Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Fred Anderson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
„Velvet Lounge“ Website von Fred Andersons Club in Chicago
„From the River to the Ocean“ (CD-Besprechnung, Arte)
Chicago Tribune zum 80. Geburtstag
Nachruf (John Litwiler) in der Chicago Sun-Times
Normdaten: LCCN: no98100417 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Anderson, Fred
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Jazzmusiker
GEBURTSDATUM 22. März 1929
GEBURTSORT Monroe (Louisiana)
STERBEDATUM 24. Juni 2010
STERBEORT Evanston (Illinois)
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Fred_Anderson“
Kategorien: Jazz-Saxophonist | Komponist (Jazz) | US-amerikanischer Musiker | Mann | Geboren 1929 | Gestorben 2010


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