Magenbeschwerden, nervöse
... die Magenmuskeln durchmischen den Nahrungsbrei mit der Magensäure und befördern ihn zum Magenausgang. Der
Magensaft (etwa 2-3 Liter) bereitet die Nahrung für die Verdauung durch die Darmbakterien vor, z.B. indem Fette durch die
Enzyme der Magensäure zum Teil schon aufgelöst oder abgebaut werden. Bei einem Reizmagen ist die Bewegung der
Magenmuskeln gestört und/oder es kommt zu Sodbrennen, weil der Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt, da die
Magenklappe nicht richtig funktioniert. Manchmal wird auch zuviel Magensäure gebildet. Die Magenmuskelbewegung und die
Säurebildung werden vom vegetativen (unterbewußten) Nervensystem gesteuert und sind damit von psychischen Faktoren
abhängig. Man spricht auch von einem Reizmagen oder von funktionellen Oberbauchbeschwerden. Folgende Beschwerden, die
sowohl durch zuviel als auch durch zuwenig Magensaft ausgelöst werden können, treten auf:
Blähungen und Völlegefühl.
Magendrücken.
Sodbrennen.
Übelkeit und Erbrechen.
Appetitlosigkeit.
Magenkrämpfe.
Mundtrockenheit, Zungenbrennen.
Einige der genannten Beschwerden treten auch bei anderen Magenerkrankungen, z.B. bei Magenschleimhautentzündung oder
Magengeschwür auf. Im Gegensatz zum Reizmagen können hier aber organische Veränderungen festgestellt werden, z.B. eine
Schädigung der Magenschleimhaut. Aus einem Reizmagen kann eine chronische Magenschleimhautentzündung werden.
Häufigste Ursachen
Übermäßiger Alkohol-, Kaffee- oder Nikotinkonsum reizt die Magenschleimhaut und regt die Magensäureproduktion
an.
Streß und Probleme.
Ungesunde Ernährung.
Hastiges Essen, ungenügendes Kauen.
Zu kalte oder zu heiße Speisen.
Stark gewürzte Speisen.
Bestimmte Arzneimittel (z.B. Acetylsalicylsäure).
Erkrankungen des Magens.
Allergien oder Unverträglichkeiten bei bestimmten Lebensmitteln.
Was Sie tun können
Streß, ärger, Angst vermeiden. Abschalten und entspannen. Sehr gut hilft autogenes Training.
Alkohol, Coffein und Nikotin möglichst meiden.
Eine Wärmflasche oder warme Umschläge wirken lindernd bei Magenschmerzen.
Durch Anregung der Verdauung können Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Magendrücken beseitigt werden. Die
Verdauung wird durch pflanzliche Dragées, Tropfen oder Tees, die z.B. Enzianwurzel, Benediktenkraut,
Tausendgüldenkraut, Angelikawurzel oder Chinarinde enthalten, angeregt. Häufig handelt es sich um Bitterstofffe, bei
deren Einnahme mehr Magensaft produziert wird.
Durch beruhigende Magentees oder Tropfen mit Kamille, Schafgarbe oder Pfefferminze kann eine Linderung aller
Symptome des Reizmagens erreicht werden.
Führt ein Mangel an Magensäure zu Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit, so helfen Säurepräparate (Azida), die
z.B. Pepsin und Citronensäure enthalten.
Zur Abpufferung der überschüssigen Magensäure und bei Magensäurerückfluß helfen Antazida, z.B. Aluminium- und
Magnesiumsalze. Beschwerden wie Sodbrennen, Völlegefühl und saures Aufstoßen lassen sich dadurch mildern.
Gegen allgemeine Verdauungsbeschwerden helfen Präparate, die Verdauungsenzyme enthalten.
Gegen Magenkrämpfe sind krampflösende Mittel, die sog. Spasmolytika geeignet (Magenschleimhautentzündung).
Oft helfen gerade beim nervösen Magen homöopathische Präparate sehr gut.
Weitere Maßnahmen finden Sie unter den einzelnen Stichworten.
Wann Sie zum Arzt müssen
Wenn Sie über längere Zeit oder wiederholt an den typischen Reizmagen-Symptomen leiden.
Was Ihr Arzt tun kann
Feststellen, ob eine ernsthafte Erkrankung die Beschwerden ausgelöst hat, z.B. Magengeschwür,
Gallensteine,Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Die Behandlung richtet sich nach den Beschwerden und bei zuviel Magensäure können z.B. Magensäureblocker
verordnet werden; bei Magenmuskelstörungen Medikamente, die die Muskelbewegungen und damit die
Magenentleerung beschleunigen.
Vorbeugung
Gesunde, ausgewogenen Ernährung. Fette und kalorienreiche Kost meiden
Sich für das Essen immer Zeit nehmen. Langsam essen und ausreichend kauen. Nicht kurz vor dem Schlafengehen zu
Abend essen.
Den Genuß von Alkohol, Coffein und Nikotin einschränken.
Eine spezielle Diät ist unnötig. Essen Sie, was Ihnen schmeckt und vermeiden Sie, was Ihnen nicht bekommt. Vorteilhaft
ist ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Früchten und Vollkornprodukten.
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