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Stadtmensch schrieb am 3.12. 2010 um 00:11:40 Uhr über

Himmelsrichtung

Ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Kauf oder dem Anmieten einer Wohnung ist die Himmelsrichtung, d.h. nach welcher Richtung die Fenster der bewohnten Zimmer ausgerichtet sind.

Während die Masse der Volksverdummten fest daran glaubt, dass eine Südlage optimal wäre, kommen kluge Menschen jedoch schnell dahinter, dass dies eine ebensolche Mär ist wie die, dass eine Urlaubsreise nach Spanien die Erfüllung der Ferienträume sei.

Während man in Spanien nur Hautkrebs bekommt und sich wie eine Sardine in einer Büchse Handtuch neben Handtuch zwischen fettbäuchige Mit-Touristen quetschen muss, bedeutet die Südlage der Wohnungsfenster eine ähnliche Situation: Man wird im Sommer gegrillt, die Luft steht und es gibt kein Entkommen. Schon morgens knallt Helios mit voller Wucht ins Schlafzimmer und brennt die Augenbrauen weg. Besonders nach einer durchzechten Nacht am Wochenende ist dies die reinste Qual. Sobald man die Augen öffnet, ist da nur noch ein gleißendes Licht. Selbst mit Rolladen ist es auch nur eine kleine Linderung, denn irgendwann muss man die Rolläden ja hochziehen, um die Wohnung zu erhellen. Abgesehen davon staut sich die Hitze auf der Südseite dermaßen, dass man sich so fühlt wie in einer finnischen Sauna. Nur im Winter und an Regentagen hat man mitunter Glück, wenn die Sonne endlich mal verdeckt ist. Denn auch im Winter gilt: Bei klarem Himmel knallt die Sonne rein. Zwar wird man dann nicht gegrillt, aber das gleißende Sonnenlicht zur kalten Jahreszeit stellt eine extreme Diskrepanz dar, wenn es draußen Minusgrade hat und man drinnen am Bildschirm nichts erkennen kann, weil alles spiegelt.

Auf der Südseite gibt es kein Entrinnen vor der Sonne, niemals.

Nun zu den Vorzügen der Nordseite:

Im Sommer geht die Sonne im Nordosten auf und im Norwesten unter. Im Klartext: Wenn es noch nicht so brütend heiß ist, hat man morgens schöne Sommersonne auf dem Balkon, die dann gegen 11 Uhr verschwindet und man dann angenehm im Schatten sitzt, gerade rechtzeitig bevor der Planet so richtig zu brennen anfängt.

Am Abend dann, wenn die Sonne im Nordwesten versinkt und der 38° warme Tag allmählich auf angenehme Temperaturen um die 22-24° absinkt, kann man den Sonnenuntergang beobachten und bekommt die schöne Abendsonne mit, ohne gegrillt zu werden. Am optimalsten ist übrigens eine Nordausrichtung mit einem leichten Tick nach Nordwest. Denn dann hat man etwas mehr schöne Abendsonne und kürzere Sonnenstunden (je nach Tick auch keine) am Morgen (für all diejenigen, welche gleißende Sonne im Schlafzimmer am Morgen nicht mögen).

Einziger »Nachteil« der Nordseite ist: Im Winter ist man ausschließlich im Schatten, da die Sonne im Südosten auf- und im Südwesten untergeht. Da hätte man eventuell gern ein wenig mehr Licht. Aber: Im Winter ist es sowieso kaum hell, egal auf welcher Hausseite. Und man macht dann meistens eh zusätzlich künstliches Licht an. Dieser »Nachteil« ist bei weitem nicht so gewichtig wie der, im Sommer zum Brathähnchen zu mutieren.


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