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Bettina Beispiel schrieb am 20.6. 2013 um 02:10:19 Uhr über

Onomastik

Die Namenforschung, auch Namenkunde, Onomatologie oder Onomastik (von altgriech.: ὀνομαστική [ἐπιστήμη], onomastiké [epistéme]), beschäftigt sich mit der Bedeutung, Herkunft und Verbreitung von Namen, also unter anderem Personennamen (Anthroponymie), aber auch der Namen geographischer Objekte (Toponomastik) oder anderer Dinge.
Inhaltsverzeichnis

1 Forschungsgebiet
2 Siehe auch
3 Literatur
3.1 Onomastik allgemein
3.2 Deutsches Sprachgebiet
3.3 International
4 Weblinks

Forschungsgebiet

Die Onomastik beschreibt als Teildisziplin der Sprachwissenschaft die spezifischen Eigenschaften der Eigennamen (Vor-, Familien-, Orts-, Gewässer-, Flur-, Warennamen, Astronyme (Sternnamen) etc.). Da diese in verschiedenen Lebensbereichen vorkommen, berücksichtigt sie auch Sachbezüge derselben und arbeitet mit Geschichts-, Gesellschafts- und Naturwissenschaften eng zusammen, für die Namen die Funktion einer wichtigen Quellengattung haben. Ähnlich wie bei der Sprachgeschichtsforschung verfolgt sie die Namenentstehung und -geschichte im Zusammenhang mit Namengebern, Namenbenutzern und wechselnden Benennungs- und Geltungssituationen. Das internationale Koordinierungsorgan ist der International Council of Onomastic Sciences (ICOS, Sitz: Uppsala/Schweden).

Verwandte Gebiete sind die sprachwissenschaftliche Disziplin der Etymologie, die die Bedeutung und Herkunft von Wörtern allgemein untersucht, die Genealogie (Ahnenforschung), die sich für die Abstammung („Herkunft“) einzelner Personen und Familien interessiert, und die Sprachgeographie, die die räumliche Verteilung der heutigen Namen aller Art erfasst.
Siehe auch

UNGEGN

Literatur

Zu Nachschlagewerken siehe Literatur der Artikel Familienname, Vorname sowie Toponomastik
Onomastik allgemein

Andrea Brendler und Silvio Brendler: Namenforschung morgen. Ideen, Perspektiven, Visionen. Baar, Hamburg 2005, ISBN 3-935536-30-5.
Andrea Brendler und Silvio Brendler: Namenarten und ihre Erforschung. Ein Lehrbuch für das Studium der Onomastik. Baar, Hamburg 2004, ISBN 3-935536-70-4.
Silvio Brendler: Nomematik. Identitätstheoretische Grundlagen der Namenforschung (insbesondere der Namengeschichte, Namenlexikographie, Namengeographie, Namenstatistik und Namenstheorie). Baar, Hamburg 2008, ISBN 978-3-935536-54-7.
Ernst Hansack: Der Name im Sprachsystem. Grundprobleme der Sprachtheorie. Roderer, Regensburg 2000, ISBN 978-3-89783-201-5.
Hartwig Kalverkämper: Textlinguistik der Eigennamen. Klett-Cotta, Stuttgart 1978, ISBN 3-12-910560-3 (Zugleich Dissertation an der Gesamthochschule Siegen, 1976 unter dem Titel: Eigennahmen im Kontext).
Hartwig Kalverkämper: Eigennamen in der Fachkommunikation: Onomastik der Moderne - eine moderne Onomastik? Ein kritisches Plädoyer für eine interdisziplinäre Methodologie, Kovač Hamburg 2006, ISBN 978-3-8300-2738-6 (= Schriftenreihe angewandte Linguistik aus interdisziplinärer Sicht, Band 8).
Gerhard Koß: Namenforschung, eine Einführung in die Onomastik. 3. Auflage. Niemeyer in de Gruyter, Tübingen 2002, ISBN 978-3-484-25134-2.
Arne Ziegler, Erika Windberger Heidenkummer (Hrsg.): Methoden der Namenforschung. Methodologie, Methodik und Praxis. Akademie, Berlin 2011, ISBN 978-3-05-005188-8.

Deutsches Sprachgebiet

Adolf Bach: Deutsche Namenkunde. Heidelberg 1943–1956, 3. Auflage 1978/1981
Gerhard Bauer: Namenkunde des Deutschen. Peter Lang, Bern [u.a.] 1985, ISBN 3-261-03205-7
Jürgen Eichhoff, Wilfried Seibicke, Michael Wolffsohn, Gesellschaft für deutsche Sprache (Hrsg.): Name und Gesellschaft. Soziale und historische Aspekte der Namengebung und Namenentwicklung. Dudenverlag, 2001, ISBN 3-411-70581-7.
Dieter Geuenich und Ingo Runde (Hrsg.): Name und Gesellschaft im Frühmittelalter. Personennamen als Indikatoren für sprachliche, ethnische, soziale und kulturelle Gruppenzugehörigkeiten ihrer Träger. (= Deutsche Namenforschung auf sprachgeschichtlicher Grundlage 2), Olms, Hildesheim [u.a.] 2006, ISBN 3-487-13106-4
Dieter Geuenich, Wolfgang Haubrichs und Jörg Jarnut (Hrsg.): Nomen et gens. Zur historischen Aussagekraft frühmittelalterlicher Personennamen. de Gruyter, Berlin und New York 1997, ISBN 3-11-015809-4
Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Berlin 1971.
Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24. Ausgabe, Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 978-3-11-017473-1
Wilhelm Schmidt: Deutsche Sprachkunde. Ein Handbuch für Lehrer und Studierende. 10. Auflage, Berlin 1985insbesondere Kapitel X, S. 265–284
Werner König: dtv-Atlas zur deutschen Sprache. Tafeln und Texte. (dtv-Atlas Nr. 3025). 10. Auflage, München 1994, ISBN 3-423-03025-9
Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. 5. Aufl. München 2004, ISBN 3-423-03234-0.
Jürgen Udolph und Sebastian Fitzek: Professor Udolphs Buch der Namen. Bertelsmann, München 2005, ISBN 3-570-00879-7
Robert Nedoma: Personennamen in südgermanischen Runeninschriften. Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1646-7

International

Andrea Brendler und Silvio Brendler: Europäische Personennamensysteme. Ein Handbuch von Abasisch bis Zentralladinisch. Baar, Hamburg 2007, ISBN 978-3-935536-65-3
Ernst Eichler et al. (Hrsg.): Namenforschung. Name Studies. Les Noms Propres. Ein internationales Handbuch zur Onomastik. de Gruyter, Berlin und New York 1995, ISBN 3-11-011426-7
Astrid van Nahl, Lennart Elmevik, Stefan Brink (Hrsg.): Namenwelten. Orts- und Personennamen in historischer Sicht. de Gruyter, Berlin und New York 2004, ISBN 978-3-11-018108-1.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Namenforschung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Online-Vortrag mit Onomastiker Prof. Dr. Udolph
Onomastik-Webcast
Verbreitung von Familiennamen in Deutschland und Österreich
Kurze und fundierte Einführung in die Namenforschung, E-Learning-Projekt der Universität Zürich (kostenlose Anmeldung erforderlich)
Namenforschung an der Universität Leipzig
Namenforschung an der Universität Regensburg
ortsnamen.ch Datenbank und Texte zu Orts- und Flurnamen in der Schweiz
Ergebnisse des Familiennamenseminars der Universität Basel



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