>Info zum Stichwort Traumspeicher | >diskutieren | >Permalink 
tootsie schrieb am 5.3. 2008 um 12:53:06 Uhr über

Traumspeicher

Erste Sequenz:

Da ist ein Hund. Er ist schwarz und gehört Mutter. Noch ist er nicht erzogen - ich habe angst, das er verlorengeht... so, wie eine ganze Latte von Traumhunden vor ihm.

Zweite Sequenz:

Ich trage unter meinem T-Shirt einen BH und bewege mich in der Öffentlichkeit.

Dritte Sequenz:

Ich befinde mich in Langendorf. Ein Brief vom Opa. Mit zehntausend Euro. Ich bin beschämt, werde aber den Teufel tun und das Geld zurückschicken. Brauchen kann ich es auf jeden Fall. Man weiß nie, was kommt! Ich packe das Geld in eine viereckige, rote Blechdose, die ich in der Scheune zu verstecken gedenke. Ein Schatz! Ein richtiger Schatz! Vater ist da, sagt aber nichts. Mutter hat etwas gekocht: Reis und ein Letscho aus sauerem Gemüse. Ruck zuck ist der Teller leer. Ich setze dem Magister auseinander, was ich von Hitler halte:

In meinem Traum hat er unter einer strengen Mutter zu leiden, die ihn mit dem Rohrstock verprügelt. Hitlers Sinne verspüren die leichteste Stimmungsveränderung seiner Mutter. Er ist hochgradig sensibel. Er lernt, was er wann und in welchem Ton zu sagen hat, um das Donnerwetter zu umgehen. Da er sein Schwulsein ablehnt, muss er sublimieren: Er erzählt den Leuten, was sie hören wollen und kommt an die Macht. Aus dem Opfer ist ein Täter geworden.

Sara ruft an. Sie will kiffen, aber ich sage ihr, dass ich das nicht gut finde. Bekifft Auto fahren! Sie sagt, ich bräuchte nichts mitzubringen - sie will mich bloß sehen. Ich ziehe mich um - leider ist wieder der BH im Weg. Ich höre Vater nahen und versuche, mich aus dem BH zu schälen.

Vierte Sequenz:

Ich bin in Rothenkirchen. Es regnet. Mutters schwarzer Hund hat sich in eine Art Gorilla verwandelt. Ich sehe seinen Schatten unter der Eibe und locke ihn ins Haus. Die Sonne scheint. Überall hocken Bubis, also Wellensittiche. Ich möchte nicht, dass sie von Raubvögeln gefressen werden und versuche, sie zu retten. Nymphensittiche, Wellensittiche, andere Vögel. Sie bilden einen Schwarm. Es gelingt mir, ein paar einzufangen. Eine Taube ist auch dabei. Einen von Hand gefangenen Sittich bringe ich nach oben in mein Kinderzimmer. Die Wohnung ist zu gefährlich. Ich will die anderen holen. Der Windfang ist ein dunkler, waldartiger Ort geworden. Die Vögel schlafen. Sie sehen erschöpft und hungrig und durstig aus. Ich muss mich um sie kümmern!


   User-Bewertung: /
Wenn Du mit dem Autor des oben stehenden Textes Kontakt aufnehmen willst, benutze das Forum des Blasters! (Funktion »diskutieren« am oberen Rand)

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Traumspeicher«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Traumspeicher« | Hilfe | Startseite 
0.0082 (0.0033, 0.0036) sek. –– 913770534