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mcnep, am 7.9. 2005 um 11:20:22 Uhr
Triebtäter

Einen Orgasmus, wie Sie ihn verstehen und beschreiben, habe ich bei den Taten nie erlebt. Anders beim Phantasieren im Bett; da war jedesmal zum Abschluß ein Orgasmus dabei. (Beim Phantasieren etwa ein Abschluß, meist beim »Töten« oder »Zerschneiden« des fiktiven Opfers.) Was für mich folgendes bedeutet: Der Orgasmus beim Phantasieren war gewissermaßen nur ein »Ersatz«. Weil bei der eigentlichen Tat, der richtigen Tat, kein Orgasmus stattfand, war er mir da scheinbar nicht wichtig, weil ich ja die ganze Tat als eine Art ungeheuer in die Länge gezogenen Orgasmus betrachtete. Die Freude am Sadismus ist ja (schweres Atmen, starkes Lustgefühl) dem Orgasmus durchaus ähnlich. Ich halte beides sogar für »verwandt«, den Empfindungen nach.
»Wann« genau ich onaniert habe, bei den Taten, das weiß ich nicht mehr. Auch habe ich Ihnen noch nicht gesagt: wenn ich bei den fünf Taten dreimal onaniert habe, dann ist das schon viel. Ich habe meiner Erinnerung nach gar nicht bei jeder Tat onaniert. Bei welcher ja und welcher nein? Auch das weiß ich heute nicht mehr. Nur eines kann ich genau sagen: wenn ich bei den ersten vier Taten onaniert habe, so war das zu einem Zeitpunkt, als das Opfer schon tot (und ganz oder teilweise zerteilt) war.
Anders als im Fall Frese: dort habe ich, als der Junge nackt neben mir stand, kurz angefangen zu onanieren, dann habe ich gedacht, es wäre sehr gut, es erst mal bei ihm zu machen. Ich habe ein bißchen an ihm herumgefummelt, aber es tat sich nichts. Da wurde ich ziemlich wild und habe ihn angeschrien: »Kriegst du keinen hochEr sagte etwas von »Geht nicht«. Scheinbar konnte ich da gar nicht klar, nicht mehr logisch denken, denn wer Todesangst hat, der ist natürlich zu einer Erektion gar nicht fähig.
Ich wurde damals nicht noch wilder, ich fummelte, glaube ich, noch ein wenig - Sekunden nur - an mir herum, aber dann schlug ich wie von Anfang an weiter auf den Jungen ein und so, nicht aus Wut wegen dessen Versagen, denn zwar wäre es schön gewesen mit Onanieren an ihm, aber viel wichtiger war das große Quälen, die anderen Sachen dagegen doch Nebensachen und Kleinigkeiten.


Jürgen Bartsch, aus einem Brief an Paul Moor


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