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toschibar schrieb am 5.10. 2004 um 20:17:12 Uhr über

denunzieren

Einstmals rief mich die KriPo Husum an, ich müsse doch dringend mal vorbeikommen, worauf ich erwiderte, dass ich da jetzt aber nur mäßig Bock drauf hätte und er es vielleicht in ein paar Wochen noch mal versuchen solle.
Der Beamte hingegen war von seinem Anliegen so begeistert, dass er mir sogar anbot, da ich ja nicht motorisiert wäre, mich von den Kollegen abholen zu lassen. »Nein, nein, nur keine Umständeerwiderte ich, aber im Moment passe es so wie so nicht, und ich würde dann mal vorbeischauen, wenn ich gerade in der Gegend bin.
Was dann kam waren Drohungen und mir dämmerte, dass er nicht nur einen Kaffee mit mir trinken wollte, ein Gedanke, der mich eh schon gewundert hatte, da die Polizei und ich zu diesem Zeitpunkt schon Bekanntschaft schließen und bei der Gelegenheit gegenseitig unsere differenten Weltbilder und Anschauungen feststellen mussten. Wir beschlossen damals, keine Freunde zu werden und ich schlug vor, dass man sich einfach aus dem Weg gehen sollte.
Nun, der Beamte war nicht willens, den letzten und einzigen Punkt unserer möglicherweise eiseitigen Abmachung einzuhalten und so sah ich mich gezwungen, ihm einen Besuch abzustatten, um weiteren Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen.
Auf der Wache und in seinem Büro angekommen, warf der Pimmelzwerg mir doch glatt vor, am Sophienhof Autos aufgebrochen und Autoradios gestohlen zu haben. Ich war damals kein notorischer Gesetzesbrecher, aber auch nicht eben gesetzestreu, was hauptsächlich daran lag, dass meine Sicht der Dinge mit der des Gesetzgebers eben nicht konform gingen, ich habe auch schon höchst revolutionär an einer Tramperstelle einem parkenden Mercedes auf die Windschutzscheibe geschisssen, aber Autoradios klauen, das war mir schon damals nicht revolutionär genug und vor allem viel zu stressig.
Wie er denn auf diesen Bolzen käme, wollte ich wissen und er verriet mir, dass man mich gesehen hätte. Auf meine Bitte, mir den Namen des Zeugen zu verraten, wollte er jedoch nicht positiv reagieren, so dass ich bis heute nur ahnen kann, dass das Norbert Thiessen, das alte Boxer-Hirn, war, der noch eine nicht aufgegangene Denunzianten-Rechnung bei mir offen zu haben glaubte. Dazu an dieser Stelle vielleicht später mehr.
Ich habe dem Beamten dann übrigens gesagt, dass ich das nicht war und frugte ihn, ob ich denn jetzt gehen könnte, da ich noch einen alten Freund, seines Zeichens Boxer, besuchen wollte.
Und er ließ mich gehen.


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