Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 7, davon 7 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 5 positiv bewertete (71,43%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 12.7. 2001 um 01:31:44 Uhr schrieb
Mcnep über Jahnn
Der neuste Text am 18.1. 2023 um 21:29:53 Uhr schrieb
Bettina Beispiel über Jahnn
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 2)

am 28.4. 2006 um 14:10:19 Uhr schrieb
nnn über Jahnn

am 18.1. 2023 um 21:29:53 Uhr schrieb
Bettina Beispiel über Jahnn

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Jahnn«

sauerländer schrieb am 24.4. 2003 um 12:27:52 Uhr zu

Jahnn

Bewertung: 5 Punkt(e)

Jahnn ist ein 'ungeheuerlicher' Dichter. Fast schutzlos in seiner literarischen Unmittelbarkeit, in seinem Schmerz über das kreatürliche Leiden, über die Ungerechtigkeiten, die Zerstörung von Schönheit, wird ihm die Sprache zu einem ungefilterten Aufschrei; dann wieder glättet sie sich zu einem entrückten Pathos, voller Sprünge und Disharmonien, polyphonisch wie seine geliebten vorbachischen Meister. Ein Literaturbetrieb, der sich die Gehrockprosa eines Thomas Mann zur Norm gesetzt hat, mußte fast zwangsläufig an so einem bedroht-bedrohlichen Kraftmenschen vorbeigehen, im Gedächtnis geblieben sind allenfalls die vermeintlichen Kruditäten, wie Knabenliebe, sadomasochistische Rituale, bizarre Hormonforschungen, sein angeblicher Neopaganismus, sein unzeitgemäßes Festhalten an der vorromantischen (getösefreien) Orgel und immer wieder diese überexpressionistische Sprache, etwa der 'Medea'. Daß kleinere Werke wie die 'Nacht aus Blei' sich durchaus den Werken eines Gide oder Genet an die Seite stellen lassen, oder 'Thomas Chatterton', den Grüngens in den 50ern aus der Taufe hob, geradezu Volksstückcharakter haben, wird dabei geflissentlich übersehen. Parallelen zur Jahnn-Rezeption finden sich auch in der Bedeutung Hubert Fichtes für den Literaturmarkt, einem Schützling Jahnns, dessen Forscherleben weitgehend ausgeklammert und dessen Romane oft als schwul, d.h. Klientelliteratur von nicht allgemeinem Interesse abgestempelt werden.

Mcnep schrieb am 12.7. 2001 um 01:31:44 Uhr zu

Jahnn

Bewertung: 3 Punkt(e)

Stimmen, laut,
über dem Kürbisfeld,
die Straße ein gelber Rauch,
gegen den Mittag die wilden
Häupter der Sonnenblumen,
aber die Stimme, eine
Stimme, zerrißner
Lippe nah, dem verharschten Blut,
Atem von Blättern, Wölbung,
Raschellaut, hörbar:

KOMM MIT DEN KLEINEN HÄNDEN,
RAUTE, MEIN TRAUERGIFT, KOMM,
LEB ICH, SO LIEB ICH, DIE GRÜNEN
FINGER SPÜR ICH, DIE WEISSEN
WURZELN, TIEFER DIE WEISSEN
VERTRINKEN MEIN HERZ.

Einst
die belustigten Götter
über den Tartarus
riefen mit schönen Stimmen:
Hängt ihn kopfunter,
dann wächst ihm der Fels in den Mund.

Manila schrieb am 27.3. 2002 um 20:23:47 Uhr zu

Jahnn

Bewertung: 6 Punkt(e)

Mich hat Jahnns Roman »Das Holzschiff« sehr beeindruckt.

»Warum der Bäcker Geld für seine Ware verlangt, man begreift es nicht, wenn man keines besitzt und keine Hoffnung hat, welches zu bekommen. Und das Fell der Schafe wird nur von den Auserwählten geschoren. Was sollte es bedeuten, dass man Äpfel, die ohne Belehrung auf Bäumen wuchsen, kaufen musste? Was das ein Gleichnis oder eine Ungerechtigkeit? Es schien so leicht oder selbstverständlich, ein Brot zu nehmen, das dalag. Alle Nahrung wuchs und lag nachher in den Städten in Frieden da. Klemens Fitte hatte ein solches Brot genommen, sich angeeignet. Es war nichts Überlegtes oder Unüberlegtes dabei gewesen, vielmehr ein natürlicher Vorgang. So grast das Vieh

mcnep, Nachtrag schrieb am 20.4. 2002 um 12:32:15 Uhr zu

Jahnn

Bewertung: 3 Punkt(e)

Stimmen, laut,
über dem Kürbisfeld,
die Straße ein gelber Rauch,
gegen den Mittag die wilden
Häupter der Sonnenblumen,
aber die Stimme, eine
Stimme, zerrißner
Lippe nah, dem verharschten Blut,
Atem von Blättern, Wölbung,
Raschellaut, hörbar:
KOMM MIT DEN KLEINEN HÄNDEN,
RAUTE, MEIN TRAUERGIFT, KOMM,
LEB ICH, SO LIEB ICH, DIE GRÜNEN
FINGER SPÜR ICH, DIE WEISSEN
WURZELN, TIEFER DIE WEISSEN
VERTRINKEN MEIN HERZ.
Einst
die belustigten Götter
über den Tartarus
riefen mit schönen Stimmen:
Hängt ihn kopfunter,
dann wächst ihm der Fels in den Mund.

(Johannes Bobrowski)

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