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Es war einmal eine tolle Zeit schrieb am 2.4. 2025 um 20:19:10 Uhr über

Ich-habe-es-RTL-angeboten

Ich habe es RTL angeboten
(Ein Text über Medienmacht, Haltung und den Luxus, nicht mitspielen zu müssen)



Ich habe es RTL angeboten.
Nicht, weil ich dachte, es würde etwas verändern.
Sondern weil ich wissen wollte, ob sie noch hören können,
wenn man ohne Ironie spricht.

Ich habe es ihnen angeboten wie man jemandem einen Stuhl hinstellt,
obwohl er sich lieber im Stehen verteidigt.
Wie ein letzter Versuch, bevor man den Raum verlässt.
Nicht trotzig.
Nicht unterwürfig.
Einfach nur, weil ich wusste, dass das, was ich trage
diese Formate, diese Gedanken, diese Art, Menschen zu zeigen
nicht durch die üblichen Eingangstüren passt.

Also klopfte ich nicht.
Ich schrieb.
Direkt. Ohne Deckblatt.
Ein paar Sätze,
die eher klangen wie eine Erinnerung
als wie eine Bewerbung.



Ich habe ein Format,
in dem Menschen sich irren dürfen.“
Eins, wo niemand auftritt,
aber alle sichtbar werden.“
Eins, das Quote macht,
nicht weil es laut ist,
sondern weil es trifft.“
Ich habe kein Hochglanzkonzept beigelegt.
Nur Wahrnehmung. Und einen Hauch Dringlichkeit.



Es war kein Aufruf.
Kein PR-Stunt.
Nur die leise, aber bestimmte Mitteilung:
Ich weiß, was fehlt.
Und ich weiß, dass ihr es wisst.



RTL ist nicht irgendein Sender.
Es ist das Wohnzimmer der Reibung,
der Ort, wo Unterhaltung mit Vorurteilen spielt
und manchmal gewinnt
und manchmal verliert.
Es ist ein Spiegel,
der oft beschlägt,
aber trotzdem hängen bleibt.

Ich habe es ihnen angeboten,
weil ich nicht glaube, dass Quote und Anspruch
sich ausschließen müssen.
Ich habe es ihnen angeboten,
weil ich keine Angst habe,
dass Menschen abschalten,
wenn man ihnen etwas Echtes zeigt.
Ich habe es ihnen angeboten,
weil ich aus einer Zeit komme,
in der Haltung nicht auf dem Panel stand,
sondern im Blick der Moderatorin lag.



Ich habe Formate,
die in keinem Pitchdeck stehen.
Kein Studio. Kein Script. Kein Panel mit Buzzern.
Nur Menschen.
Und ein bisschen Mut.
Und das Wissen,
dass gute Geschichten nicht immer Gewinner brauchen.
Nur Zuschauer*innen,
die bereit sind, zu bleiben.



Ich habe es RTL angeboten,
nicht weil ich dazugehören wollte,
sondern weil ich sehen wollte,
ob sie noch wissen,
wohin sie gehören.
In eine Medienlandschaft,
die längst entschieden hat,
dass laut besser ist als wahr.
Und die es gerade deshalb so dringend braucht:
Etwas, das sich nicht entschuldigt,
wenn es klug ist.



Vielleicht kommt keine Antwort.
Vielleicht auch doch.
Aber das Entscheidende ist:
Ich habe es angeboten.
Weil manchmal,
in einer Branche,
die sich selbst nicht mehr zuhört,
das bloße Angebot schon eine Haltung ist.

Und die bleibt.
Ob gesendet – oder nicht.


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