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Charch schrieb am 4.1. 2001 um 19:05:00 Uhr über

Mittelalter

HERALDIK

Wappenkunde

Das Wort Wappen leitet sich von Waffen ab, sein Ursprung ist der Kampf in Rüstungen, die Freund und Feind unkenntlich machten.
Seit dem Anfang des 12.Jhs. begannen die Ritter im Kampf und Turnier unterschiedliche Farben und Abzeichen zu führen, damit Freund und Feind sie weithin sichtbar, erkennen und unterscheiden konnten. Daraus entwickelte sich am Ende des 12. Jhs. die Wappen.

Bei einer Wappenbeschreibung (Blasonierung) wird ein Wappen immer aus der Sicht des Schildträgers beschrieben. (Rechts - lat. dexter - links - lat. senestre).

Die Heraldik kennt nur bestimmte Farben. Diese teilen sich in Metalle und Tinkturen auf.

Tinkturen: Metalle: In der Buchmalerei golden oder silbern dargestellt.
rot (frz. gules) gold (frz. or)
blau (frz. azure) gelb dargestellt.
grün vert) (silber (frz argent)
schwarz (sable) weiß dargestellt.

Andere Farbtöne durften nicht verwendet werden.

Die wichtigste Regel der Heraldik besagt, daß nie Tinktur auf Tinktur oder Metall auf Metall gesetzt werden durfte. Das Nebeneinander der Tinkturen und Metalle ist nicht zu vermeiden, wenn etwa drei Felder aneinanderstoßen wie z.B. beim Deichselschnitt oder bei halbgespalten und geteilt oder bei gespalten und halbgeteilt.

Da es sich für den Erben anbot, das Wappen des Vaters, daß durch lebenslangen Gebrauch schon mit dem Geschlecht in Verbindung gebracht wurde beizubehalten, entstanden erbliche Familienwappen.

Da immer nur das derzeitige Familienoberhaupt das Stammwappen führen durfte, änderten alle anderen männlichen Familienmitglieder das Wappen ab. Sie »brachen« es (frz. - briser). Eine der häufigsten Form der Brisüre war der Farbwechsel unter Beibehaltung des Wappenmotives. Sehr beliebt waren auch drei - oder fünflätzige Turnierkragen. Diese wurden im oberen Drittel über das Stammwappen gelegt. Jedes Familienmitglied brach das Stammwappen durch ein eigenes Beizeichen oder eigene Farbgebung, so das jeder sein eigenes nur ihm zuzuordnende Wappen führte. Nach dem Tod des Familienoberhauptes legte sein Nachfolger, meist der älteste Sohn, seine Brisüre ab und führte von diesem Zeitpunkt an das Stammwappen.

Auch Querstäbe oder Schrägfäden wurden als Brisierung über das Stammwappen gelegt. Fanden diese Wappenbeibeizeichen ab dem 15. Jh. eine häufige Verwendung für illegitim geborene Nachkommen, ist im 13. Jh. diese Bedeutung noch nicht üblich. Vielmehr trifft man diese Beigaben bei sich von der Hauptlinie abspaltende jüngere Familienzweigen an, die diese Beizeichen zum festen Bestandteil ihres neuen Stammwappens machten.

Auch Vasallen und Ministerialen, nahmen ähnliche Wappen an, wie sie ihre Herren führten.

Ein Beispiel, um dem Wappen seines Herrn, ein eigenes Wappen hinzufügen besteht in der Anwendung eines gevierten Wappens. In den Feldern 1 und 4 ist das Wappen des Herren angebracht, während in den Felder 2 und 3 das eigene Wappen dargestellt wird.









Heraldische Kreuzformen:


Weckenkreuz Antoniuskreuz Krückkreuz Kugelkreuz geschweiftes Prankenkreuz



Wiederkreuz Lilienkreuz Kalvarienkreuz Kleeblattkreuz



Fußspitzkreuz Andreaskreuz Balkenkreuz Ankerkreuz



Patriarchenkreuz oder Lothringer Kreuz



Pelzwerksymbole traten nie als Einzelzeichen in Wappen auf. Vielmehr waren Wappenflächen mit ihnen bestückt. (Heraldisch - besät)


Pelzwerksymbole:



Hermelin Eisenhutfeh Wolkenfeh

Auf Bannern, Waffenröcken und Kuvertüren zeigen unsymmetrische Wappenzeichen wie z.B. Löwen, Adler und Greifen immer nach vorne.

Die Trennung der Farben und Metalle geschieht durch Schnitte. Das Ergebnis sind Heroldsbilder oder Heroldsstücke. Die Verdoppelung einer Teilung oder Spaltung ergibt bei zwei Farben einen Balken bzw. einen Pfahl (Heroldsbild) Kommen aber drei Farben vor bleibt es eine einfache Teilung (Heroldsstück).
Beispiel: Ein Wappen mit zwei Pfählen = Heroldsbild
Ein Wappen drei, oder fünfmal gespalten = Heroldsstück.


Wappenbilder enthalten auf einer ungeteilten Grundfarbe eine oder mehrere Figuren.






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