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Zuzanna, am 20.6. 2021 um 13:06:06 Uhr
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Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch“. Diese Weisheit findet sich schon in der Literatur des 18 Jahrhunderts, scheint inzwischen aber ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein.

Zumindest bei der Tagesschau. Das Schöne daran ist, das man Dinge, die man schon mehrmals im Leben erklärt hatund die man mithin für Allgemeinwissen hält –, erneut dem staunenden Publikum beibiegen kann. Als redundant empfindet man so etwas nur selbst, für die jeweils neue Generation von Ahnunglosen hat es hingegen stets etwas Überraschendes.

Im Folgenden geht es um einfache Zusammenhänge, die allerdings geeignet sind, die guten Seelen auf diesem Planeten zu verwirren. Mal sehen, wann YouTube den Zusammenhang zwischen abwesenden Katzen und tanzenden Mäusen auf den Index der „gefährlichen Inhaltesetzt. Schließlich geht es hier im weitesten Sinn um die Rettung der Welt.

Und damit sind wir wieder bei der Tagesschau. Die vermeldete dieser Tage in großer Unschuld und vollkommen korrekt: „Mäuseplage in Australien: Sie nagen alles kaputt“. Zur weiteren Erklärung heißt es dann: „In Australien breiten sich derzeit Millionen von Mäusen aus und vernichten die Erntenund nicht nur das. Dabei haben die verzweifelten Landwirte sich gerade erst von Dürren und Überschwemmungen erholt“.

Sie merken schon: Die Mäuseplage läuft bei der Tagesschau offenbar unter der RubrikKlimakatastrophe“, denn heftige Regenfälle und die damit verbundene Getreide-Rekordernte hätten ihnen die Gelegenheit zu unbotmäßiger Vermehrung geboten: „Längere Dürreperioden überleben sie, und sobald es wieder genügend Futter und Wasser gibt, gedeihen siein diesem Falle in geradezu apokalyptischem Ausmaß.“ Und (We want you to panic!) sie „attackieren sogar Menschen im Schlaf“. Was zu einer weiteren, ähmmöglicherweise kausal nicht ganz korrekten – Folge führt: „Landwirte haben in Australien schon seit langem eine 50 Prozent höhere Suizidrate als der Rest der Bevölkerung“.

Nun könnte es natürlich sein, dass Suizide bei australischen Farmern mit Mäusen zu tun haben, womöglich aber in Form von fehlenden Geldmitteln und Überschuldung, Alkoholismus und Einsamkeit, was auch immer das romantische Leben auf dem Lande prägt. Auch unter indischen Bauern wird übrigens gerne von einer erhöhten Selbstmordrate berichtet, bei denen liegt es aber nicht am Klima, sondern an der bösen gentechnischen Aussaat von Monsanto & Co.



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